Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 39 Prozent mit befriedigend und 18 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Elektroindustrie, im Maschinenbau, in der Medizintechnik, in der Automatisierungstechnik und in der Keramikindustrie. In der Automobilwirtschaft ist die Lage gespalten: Während einige Branchensegmente von steigender Nachfrage nach Komponenten und Teilen profitieren und gute Geschäfte vermelden, leiden andere unter Angebotsengpässen bei elektronischen Bauteilen. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. In der Stahlindustrie bleibt die Lage angesichts steigender Rohstoffpreise und teils unauskömmlicher Margen schwierig.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 78 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute Geschäfte vermelden die unternehmensnahen Dienstleistungsbereiche wie die IT-Wirtschaft sowie die Zeitarbeits- und Logistikbranche. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage überwiegend befriedigend. Trotz der im Zuge des „Saarland-Modells“ in den vergangenen Wochen ermöglichten Öffnungsschritte ist die Lage in Teilen des Handels, in der Hotellerie und in der Gastronomie nach wie vor kritisch. „Die Politik bleibt daher gefordert, die vom monatelangen Lockdown getroffenen Branchen weiter nach Kräften zu unterstützen, um drohende Insolvenzen abzuwenden“, so Thomé.
Neue Wachstumsimpulse setzen!
In den kommenden sechs Monaten dürfte der Aufschwung an der Saar weiter Fahrt aufnehmen. 21 Prozent der Unternehmen erwarten bessere, 69 Prozent gleichbleibende und nur zehn Prozent schlechtere Geschäfte. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen insbesondere aus der IT-Branche und dem Verkehrsgewerbe sowie aus der Medizintechnik und der Stahlindustrie. In Teilen des Fahrzeugbaus sowie im Handel überwiegt dagegen die Skepsis. „Parallel zum Corona-Krisenmanagement sollte die Politik jetzt die Themen in den Blick nehmen, die seit Beginn der Pandemie in den Hintergrund getreten sind und für deren Lösung die Zeit drängt. Dazu zählen vor allem die Senkung der hohen Energiekosten sowie der überbordenden Steuer-, Abgaben- und Bürokratielasten, die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie mehr Tempo bei der Umsetzung der digitalen Agenda. All dies würde zusätzliche Anreize für mehr private Investitionen setzen und die Perspektiven für neues Wachstum auch im Saarland verbessern“, so Thomé.