Mexiko und Brasilien Spitzenreiter
Das für die Saarwirtschaft wichtigste Exportland in der Region bleiben mit 480 Millionen Euro Ausfuhrwert nach wie vor die USA. Die Tendenz ist allerdings fallend. Gleiches gilt für Argentinien (-36 Prozent) und Kanada (-13 Prozent). Diese Rückgänge konnten aber durch Zuwächse der Ausfuhren in die aufstrebenden Staaten Brasilien und Mexiko, die seit der Jahrtausendwende um 40 bzw. 130 Prozent gestiegen sind, mehr als ausgeglichen werden. Das nach wie vor relativ hohe Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum bildet ein positives Umfeld für einen wachsenden Binnenmarkt mit entsprechenden Lieferchancen in diese Länder. "Besonders Brasilien hat sich von der einstigen Regionalmacht zum "Global Player" gewandelt. Das Land spielt für unsere Unternehmen gerade als Zulieferer von Rohstoffen eine bedeutende Rolle." So habe die Saarwirtschaft allein im vergangenen Jahr für mehr als 300 Millionen Euro Eisenerze aus Brasilien eingeführt - und damit die Importe aus den USA übertroffen. "Brasilien ist damit noch vor China zur wichtigsten Importquelle der Saarwirtschaft außerhalb Europas aufgestiegen", betonte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Alles in allem beliefen sich die Importe aus Nord- und Südamerika im vergangenen Jahr auf 850 Millionen Euro und damit auf rund acht Prozent der saarländischen Gesamtimporte.
Saarwirtschaft profitiert von Technologieführerschaft
Während auf der Importseite vor allem Rohstoffe und Halbwaren dominieren, finden auf der Exportseite in Nord- wie in Südamerika weiterhin Fahrzeugkomponenten und Motorblöcke, Maschinen sowie Lager und Getriebe rasanten Absatz. Erhebliches Potential bietet sich den saarländischen Unternehmen zudem bei Hochdruckkolben- und Dieseleinspritzpumpen, Kompressoren, Bergbau- und Baustoffmaschinen sowie bei Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung - und dies vor allem in Lateinamerika. Darüber hinaus sind medizinische Geräte sowie mess-, steuerungs- und regeltechnische Erzeugnisse zunehmend gefragt. Damit bietet die Saarindustrie genau jene Produkte an, die für die Aufholjagd in den Schwellenländern gefragt sind.
Volker Giersch abschließend: "Die insgesamt positive Entwicklung des Außenhandels mit Nord- und Südamerika belegt, dass die hiesige Industrie von ihrer Technologieführerschaft und hohen Wettbewerbsfähigkeit profitiert. Dies ist gerade in schwierigen Zeiten wie diesen von unschätzbarem Wert und zugleich eine gute Grundlage dafür, die nachlassende Nachfrage in "alten" Wachstumszentren durch Diversifizierung und zusätzliche Lieferungen in die neuen Wachstumsmärkte Südamerikas ausgleichen zu können." Die Erfolge seien aber auch Ergebnis der besonderen Produktpalette der saarländischen Industrie, der ausgezeichneten Netzwerke und der wirksamen Unterstützung durch Landesregierung, ZPT und IHK.