Insgesamt bewerten derzeit 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 50 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht. Mit viel Schwung laufen die Geschäfte in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Überwiegend positive Lagemeldungen kommen auch aus dem Fahrzeugbau und aus dem Maschinenbau. In der Bauwirtschaft, in der Elektroindustrie, im Ernährungsgewerbe sowie bei den Gießereien und den Herstellern von Metallwaren ist die Lage eher befriedigend. In der Stahlindustrie hat sich die Lage stabilisiert.
Im Dienstleistungssektor berichten über 90 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Der Handel und die haushaltsnahen Dienstleistungsunternehmen profitieren von der stabilen Konsumneigung, von steigenden Einkommen und vom fallenden Ölpreis, der Kaufkraft für andere Produkte und Dienstleistungen freisetzt. Aber auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern, im Verkehrssektor und bei den Versicherungen liegen die Lageindikatoren im positiven Bereich.
Die Investitionslücke schließen!
Mit Blick auf die kommenden Monate sind die Unternehmen verhalten optimistisch. Insgesamt rechnen 12 Prozent der Betriebe mit besseren und 9 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die übrigen Betriebe erwarten eine in etwa gleich bleibende Entwicklung. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen vor allem aus der Industrie, insbesondere aus dem Fahrzeugbau, vom Maschinenbau, von den Gießereien und den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren. Positiv gestimmt sind aber auch die IT-Branche und das Verkehrsgewerbe. Giersch: "Die weiteren Perspektiven der Saarwirtschaft hängen dabei nicht nur von der Entwicklung auf den Weltmärkten ab, sondern auch von der Standortpolitik in Deutschland. Sorge macht uns insbesondere die Entwicklung der privaten und öffentlichen Investitionen. Die Bundesregierung investiert zu wenig in den Erhalt und Ausbau der Infrastrukturen. Und ihre sozial- und arbeitsmarktpolitischen Entscheidungen haben sich dämpfend auf die Investitionsneigung der Unternehmen ausgewirkt. Die große Koalition muss jetzt zügig vom Umverteilungsmodus in den Wachstumsmodus schalten. Die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung wäre ein wichtiges Signal dafür."