Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit "gut", 48 Prozent mit "befriedigend" und acht Prozent mit "schlecht". Besonders gut wird die Lage in der Industrie eingeschätzt. Der Lageindikator liegt hier mit 51 Punkten um gut 25 Punkte über dem Indikatorwert für Handel und Dienstleistung. Das Konjunkturbild bleibt damit gespalten. Die exportorientierten Branchen liegen weiterhin auf der Sonnenseite der Konjunktur. Entsprechend positiv sind die Meldungen aus der Stahlindustrie, dem Maschinenbau, den Gießereien sowie der Metall- und Elektroindustrie. Zu Buche schlägt insbesondere auch, dass der Struktur prägende Fahrzeugbau nach einer etwas schwächeren Phase in den Jahren 2006 und 2007 wieder kräftig Fahrt aufgenommen hat. Die Geschäftslage wird hier zurzeit überwiegend mit gut bewertet.
Auf der Schattenseite der Konjunktur befinden sich nach wie vor die eher konsum- und binnenorientierten Branchen - so etwa das Ernährungsgewerbe, der Handel, das Verkehrsgewerbe und die Bauwirtschaft, wo die Geschäfte weiterhin sehr schleppend laufen. Giersch: "Die Binnenkonjunktur schwächelt weiter. Das liegt insbesondere daran, dass der hohe Ölpreis und der Preisanstieg bei Lebensmitteln zunehmend Kaufkraft binden. Die belebenden Impulse, die von der anhaltenden Belebung auf dem Arbeitsmarkt ausgehen, werden dadurch weitgehend neutralisiert."
Aufschwung am Arbeitsmarkt bleibt intakt
Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich im April etwas eingetrübt. Insgesamt rechnen zehn Prozent der Betriebe mit besseren, 78 Prozent mit gleich bleibenden und 12 Prozent mit schlechteren Geschäften. Gegenüber dem Vormonat hat sich damit der IHK-Erwartungsindikator (Saldo aus Besser- und Schlechtmeldungen) um einen Punkt auf minus zwei Zähler verschlechtert. Giersch: "Das signalisiert, dass die Wachstumsdynamik in den Sommer- und Herbstmonaten etwas nachlassen wird. Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt bleibt aber intakt. Das unterstreicht unsere aktuelle Umfrage noch mal sehr deutlich." Insgesamt wollen gut 20 Prozent der Unternehmen in den nächsten sechs Monaten zusätzliches Personal einstellen. Nur acht Prozent beabsichtigen, ihren Personalstand zu verringern. In der Industrie planen sogar fast 30 Prozent der Unternehmen eine Aufstockung ihrer Belegschaften. Giersch: "Es gibt also ausreichend Spielraum, qualifizierte Bergleute in den saarländischen Arbeitsmarkt zu integrieren."