Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 47 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem im Fahrzeugbau, im Maschinenbau sowie in der Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik. Dagegen wird die Lage in der Elektroindustrie, im Stahlbau, in der Ernährungsindustrie sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie nur als befriedigend eingeschätzt. In der Stahlindustrie bleibt die Lage weiter angespannt.
Über alle Industriebranchen gerechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 6,6 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: + 2,4 Prozent). Giersch: "Unsere Einschätzung, dass die Saarwirtschaft beim BIP einen Tick stärker zulegen wird als die Wirtschaft bundesweit (Prognose des DIHK: 1,5 Prozent) ist deshalb inzwischen gut fundiert."
Aus dem Dienstleistungssektor erreichen uns überwiegend positive Stimmen. Das gilt für die Versicherungsbranche und die IT-Wirtschaft ebenso wie für den Handel und das Hotel- und Gaststättengewerbe. Im Verkehrsbereich wird die Lage mehrheitlich mit befriedigend eingeschätzt.
Den Investitionsstandort Deutschland stärken
Für die kommenden sechs Monate ist die Saarwirtschaft nur noch verhalten optimistisch. Insgesamt rechnen 11 Prozent der Betriebe mit besseren und 8 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 81 Prozent erwarten eine etwa gleich bleibende Entwicklung. Giersch: "Die Perspektiven für Wachstum und Beschäftigung hängen zu einem guten Stück auch davon ab, dass die Investitionen in Deutschland wieder in Gang kommen - die privaten ebenso wie die staatlichen. Die Entscheidungen zur Rente mit 63 und zum Mindestlohn wirken hier eher kontraproduktiv. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Bundesregierung wieder mehr in die staatlichen Infrastrukturen investiert und über eine wachstumsfördernde Steuerpolitik die private Investitionskraft stärkt - etwa durch Wiedereinführung der degressiven Abschreibung."