Der Blick in die Branchen zeigt, dass der Aufschwung sich inzwischen auf eine breite Basis stützen kann. Mit viel Schwung laufen die Geschäfte im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Automatisierungstechnik und in der Medizintechnik. Überwiegend befriedigend ist die Lage in der Stahlindustrie, der Elektroindustrie, im Ernährungsgewerbe, der Bauwirtschaft, bei den Herstellern von Metallwaren und in der Gummi- und Kunststoffindustrie.
Im Dienstleistungsbereich berichten gut 96 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Während dem Handel, der Gastronomie und den haushaltsnahen Dienstleister die hohe Konsumneigung der Verbraucher zugute kommt, profitieren das Verkehrsgewerbe und die unternehmensnahen Dienstleister von der guten Industriekonjunktur.
Standortbedingungen verbessern!
Mit Blick auf die kommenden sechs Monate sind die Unternehmen insgesamt weiter zuversichtlich. Zehn Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 84 Prozent mit gleich bleibenden und nur noch sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen sowohl aus der Industrie als auch aus dem Dienstleistungsbereich. Der IHK-Erwartungsindikator für die Industrie beträgt 4,8 Punkte, für die Dienstleister 4,2.
Giersch: "Die derzeit gute Konjunktur darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in Deutschland jetzt dringend eine wirtschaftspolitische Wende brauchen, die auf mehr Wachstum und Investitionen zielt. Nur so kann es gelingen, Deutschland nachhaltig zukunftsfest zu machen. Nötig ist dazu sowohl ein Belastungsstopp für die Wirtschaft als auch eine breit und langfristig angelegte Investitionsoffensive beim Staat und in der Wirtschaft. Die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Zudem sollte die Erbschaftsteuer so novelliert werden, dass Familienunternehmen von einer Generation auf die nächste übertragen werden können, ohne dass das Betriebsvermögen belastet wird."