IHK-Präsident Dr. Richard Weber würdigte in seiner Ansprache die vorbildlichen Leistungen der Preisträger, die sich als familienfreundliche Arbeitgeber präsentiert haben. "Was saarländische Betriebe zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf unternehmen, ist beachtlich. Für viele Unternehmen ist familienfreundliche Personalpolitik längst fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Dieses Engagement verdient unsere besondere Anerkennung." Mit Blick auf den demographischen Wandel appellierte Weber, den vielen positiven Beispielen zu folgen und betonte: "Wir müssen das schwindende Potential an Fachkräften so gut wie möglich ausschöpfen. Unternehmen, die bereits heute familienorientiert handeln, erarbeiten sich einen spürbaren Vorteil im Wettbewerb um kluge Köpfe. Mit unserem Wettbewerb wollen wir dazu beitragen, dass die Unternehmen stärker noch als bisher voneinander lernen."
Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte in ihrer Festrede: "Familienfreundlichkeit ist das Zukunftsthema sowohl für die Betriebe als auch für unser Land insgesamt. Nur so können wir dem sich anbahnenden Fachkräftemangel entgegen wirken. Wie der Wettbewerb "Unternehmen Familie 2010" zeigt, ist es in Unternehmen auf hervorragende Weise gelungen, das Thema frühzeitig zu erkennen und beispielgebend anzugehen. Mit der Auszeichnung dieser Betriebe schaffen wir Öffentlichkeit für Best-Practice-Beispiele, die dem Ziel, den Standort Saarland als familienfreundlichen Wirtschaftsstandort aufzuwerten, Schubkraft verleihen."
Professor Dr. Dr. Helmut Schneider, Direktor des Forschungszentrums für Familienorientierte Personalpolitik (FFP) an der Steinbeis-Hochschule Berlin, wies in seinem Vortrag auf die konkreten Vorteile für die Unternehmen hin. "Familienfreundlichkeit rechnet sich auch und gerade betriebswirtschaftlich. Unternehmen, die familienorientiert handeln, verzeichnen geringere Fehlzeiten und erhöhen die Bindung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen. Dies steigert die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit."
Zehn Preisträger mit vorbildlichem Engagement
Die Vielfalt an Projekten, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen und mit denen sich die Unternehmen im Rahmen des Wettbewerbs "Unternehmen Familie 2010" beworben haben, ist beachtlich. Vielfach beginnt familienorientierte Personalpolitik mit flexibler Tages- und Wochenarbeitszeit oder der Möglichkeit, ein Home-Office zu nutzen. Die Angebote gehen aber noch weit darüber hinaus. Wiedereinstiegsprogramme nach der Elternzeit, Kinderbetreuungszuschüsse, Beratungs- und Vermittlungshilfen für Betreuungsplätze oder Tagesmütter sowie Beratungsprogramme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit pflegenden Angehörigen sind oftmals fester Bestandteil der Angebotspalette.
Im Rahmen des Wettbewerbs "Unternehmen Familie 2010" hatten sich 22 Unternehmen und Institutionen mit ihren Projekten und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beworben. Jeweils drei Unternehmen wurden in den Kategorien "Klein- und Kleinstunternehmen" (Trend 21 Friseur GmbH, Oro Restaurant & Bar/Coyote GmbH, RRC power solutions GmbH), "Mittelstand" (DHC Dr. Herterich & Consultants GmbH, O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH, Reifen Kiefer GmbH) und "Großunternehmen" (SHG Kliniken, Hager SE sowie die Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co KG) prämiert. Zudem erhielt die Universität des Saarlandes für ihre innovativen Ansätze in der Kinderbetreuung den Innovationspreis.
Eine Anerkennung erhielten zudem folgende Unternehmen: Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke, Klinikum Saarbrücken gGmbH, Mercedes-Benz Banking Service GmbH, Omnicon engineering GmbH, PomBioTech GmbH, Ratsapotheke, Christian Charissé, Saarländische Steuerberatungsgesellschaft mbH, SAP Deutschland AG & Co. KG, Steinblume, TNT Express GmbH, Union Krankenversicherung AG, ZeBraS Ingenieurbüro Backes.