Wachstumsmotor ist auch im kommenden Jahr die Dienstleistungswirtschaft. Das IHK-Forum Rhein-Main erwartet für das Jahr 2007 für die Dienstleistungswirtschaft einen Beschäftigungsaufbau von rund 11.500 Personen. Dies entspricht einer relativen Wachstumsrate von 0,9 Prozent. Damit wird sich der Beschäftigungsanstieg in der Dienstleistungswirtschaft etwas schwächer vollziehen als in diesem Jahr. „Die steigende Personalnachfrage stößt bereits wieder auf ernstzunehmende Angebotsgrenzen. In der Region FrankfurtRheinMain werden anhaltend viele Stellen mit Bewerbern aus anderen Regionen besetzt“, hebt Dr. Rainer Behrend, Chefvolkswirt des IHK-Forums Rhein-Main, hervor.
Im Gastgewerbe ist dagegen ein besonderer Druck auf die Beschäftigung zu erwarten. Zum einen sind in 2007 keine vergleichbaren positiven Sondereffekte wie die Fußballweltmeisterschaft in Sicht, zum anderen wird die Branche von der Mehrwertsteuererhöhung im besonderen Maße betroffen sein. Entgegen der Regelungen in vielen europäischen Ländern unterliegen Gastronomieleistungen dem vollen Mehrwertsteuersatz und werden demnach im kommenden Jahr deutlich höher besteuert. Eine überdurchschnittlich positive Entwicklung der Beschäftigungszahlen zeichnet sich für die Zeitarbeitsbranche ab, die im besonderen Maße von der konjunkturellen Personalnachfrage in der Gesamtwirtschaft profitiert.
„Die zusätzliche Personalnachfrage erreicht insgesamt nur einen geringen Teil der derzeit arbeitslos Gemeldeten. Die große Schar der strukturell bedingten Arbeitslosen wird nicht erfasst. Das Ziel der Vollbeschäftigung bleibt in weiter Ferne“, so Behrend. Die Beschäftigungslücke von zirka 130.000 Stellen, die in der Region seit dem Jahre 2000 verloren gegangen sind, bleibt hoch. Rechnet man die Zahl der Frührentner und der Personen in diversen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und die stille Reserve derjenigen Personen, die aufgegeben haben, sich arbeitslos zu melden, hinzu, steigt die Zahl der Arbeitslosen bundesweit auf rund 7 Millionen Menschen und in der Region FrankfurtRheinMain auf über 400.000. „Mehr als 20 Prozent der Personalressourcen in der Metropolregion bleiben derzeit ungenutzt, weil das Beschäftigungswachstum in Bereichen stattfindet, für die die überwiegende Zahl der Beschäftigungslosen nicht hinreichend qualifiziert ist“, erklärt Behrend.
Rücklick 2006 – Trendwende geschafft
Der Konjunkturmotor in der Rhein-Main-Region ist zum Jahresbeginn 2006 kraftvoll angesprungen und hat im Jahresverlauf immer mehr an Fahrt gewonnen. Die Wirtschaft wächst so stark wie zuletzt im Jahr 2000. Im ersten Halbjahr 2006 ist das reale Bruttoinlandsprodukt in FrankfurtRheinMain über 2 Prozent gewachsen. Wichtige Wachstumsimpulse kommen dabei auch weiterhin von den Exporten und der anhaltend starken Investitionsnachfrage. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist stark angestiegen und hält weiter an. Aber auch die Inlandsnachfrage hat sich wieder zu einer wichtigen Stütze des Wachstums entwickelt. Nach unseren Hochrechnungen wird die Zahl der Beschäftigten in der Region FrankfurtRheinMain in diesem Jahr um 0,9 Prozent steigen. Dies entspricht 17.500 zusätzlichen Stellen.