Für die IHK Heilbronn-Franken ist absolut nicht nachvollziehbar, warum die Baugenehmigung für die ersten beiden Abschnitte des A6-Ausbaus zwischen Bretzfeld, Öhringen und Kupferzell statt im Jahr 2025 erst 2026 kommen soll. Die IHK reagiert damit auf einen Bericht der Heilbronner Stimme/Hohenloher Zeitung.
„Seit mehr als 20 Jahren steht fest, dass die A6 den heutigen Anforderungen nicht mehr standhält. Jetzt verzögert das Regierungspräsidium in Stuttgart mit der Forderung nach einer neuen Verkehrsprognose den Baustart erneut“, kritisiert Elke Döring. Die IHK-Hauptgeschäftsführerin kann nicht erkennen, warum das grün geführte Regierungspräsidium nun eine Verkehrsprognose mit dem Zielhorizont 2040 (bisher 2035) heranziehen will und damit die Planung für mindestens ein weiteres Jahr blockiert. Sie erinnert daran, dass Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Ausbau der A6 nie in Frage gestellt hat.
„Der A6-Ausbau wird seit 2011 massiv verschleppt. Eine weiteres Hinhalten ist inakzeptabel“, sagt Elke Döring und spricht von gravierenden Auswirkungen für die Wirtschaft in der Region. „Die Unternehmen entlang der A6 haben in den letzten Jahren erheblich in ihre Standorte investiert - auch im Vertrauen darauf, dass sich die Situation auf der A6 verbessert. Gerade in der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage müsste der sechsspurige Ausbau eher beschleunigt werden, um den Standort wettbewerbsfähig zu halten. Aber was geschieht? Es werden neue Hürden aufgebaut, es wird blockiert und gemauert.“
Die IHK-Hauptgeschäftsführerin denkt dabei auch an die Brücken der A6, die mit Ausnahme der Kochertalbrücke alle im Zuge des sechsspurigen Ausbaus erneuert werden müssen. „Geschieht das nicht oder zu spät, drohen uns Brückensperrungen. Was das für die Wirtschaft in der Region und die Anwohner bedeutet, beobachten wir gerade auf der A45 bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen. Es wäre der Gau für unsere Unternehmen“, so Elke Döring.
Bereits seit dem Jahr 2001 fordert die IHK Heilbronn-Franken den Ausbau der A6 zwischen Weinsberger Kreuz und der Landesgrenze zu Bayern. Zwischenzeitlich übernahm die IHK, gemeinsam mit den anliegenden Stadt- und Landkreisen, sogar die Vorfinanzierung der Planungen zum Ausbau, um das Verfahren zu beschleunigen. Der A6-Ausbau befindet sich im Bundesverkehrswegeplan in der höchsten Dringlichkeitsstufe „Vordringlicher Bedarf - Engpassbeseitigung (VB-E)“.