Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg die Zahlen und Quoten für die Landkreise und Regionen im Südwesten. In der Region Heilbronn-Franken wurden letzes Jahr Waren im Gesamtwert von rund 13,8 Milliarden Euro exportiert, was einem Zuwachs von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Exportquote selbst stieg von 47,0 auf 48,8 Prozent und verfehlte nur knapp die magische 50-Prozent-Marke.
Betrachtet man die Exporte auf der Ebene der Landkreise, so führt Heilbronn mit 56,1 Prozent unangefochten vor Hohenlohe (42,4 Prozent), Schwäbisch Hall (41,5 Prozent), Main-Tauber (40,9 Prozent) und dem Stadtkreis Heilbronn (38,4 Prozent).
Für IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger sind die Zahlen ein eindeutiger Beweis für die internationale Konkurrenzfähigkeit der regionalen Wirtschaft.
Den Boom in der Exportwirtschaft bekommt die IHK Heilbronn-Franken aber auch sehr direkt zu spüren. Sie berät und begleitet ihre Unternehmen beim Eintritt in neue Märkte und nutzt dafür auch das globale Netzwerk der Auslandshandelskammern. Darüber hinaus stellt sie Ursprungszeugnisse, Carnets und sonstige Außenwirtschaftsbescheinigungen aus, die für den Transport von Waren über die Grenze erforderlich sind. Mit rund 24 000 Dokumenten konnte auch hier ein neuer Jahresrekord verzeichnet werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Zuwachs von rund 11 Prozent. "Damit haben sich die Fallzahlen binnen einer Dekade mehr als verdoppelt", stellt Carsten Bacher, IHK-Teamleiter Außenwirtschaft, fest. Vor ein paar Jahren noch prognostizierte man vor dem Hintergrund der anstehenden EU-Erweiterung und weltweiter Bemühungen um Handelserleichterungen einen kontinuierlichen Rückgang im IHK-Bescheinigungsdienst. "Die aktuellen Zahlen strafen nun alle Auguren Lügen", so Bacher.
Ursache für die Entwicklung sind aufstrebende Handelspartner wie Russland oder die Staaten des Mittleren Ostens, die für den Warenimport entsprechende Dokumente zwingend vorschrieben. Ferner drängen immer mehr Unternehmen in den Export, da in Deutschland kaum noch Wachstum zu erzielen ist.
Vor diesem Hintergrund ist IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger zuversichtlich: "Dieses Jahr knacken wir die 50-Prozent-Marke!"