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Forschung und Entwicklung bleiben oft auf der Strecke / Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Wirtschaftsministeriums soll Abhilfe schaffen

Geld für kleine Unternehmen

(PresseBox) (Heilbronn, )
Deutschlands Mittelstand ist durch die Hightech-Strategie des Bundes herausgefordert - und setzt verstärkt auf eigene Innovationen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind die innovativsten in Europa, doch oft bleiben Forschung und Entwicklung (FuE) mangels finanzieller Mittel hinter den Erfordernissen. Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium die Branche. Konkret heißt das: Kleine und mittlere Unternehmen bekommen Geld für Forschung und Entwicklung, das sie nicht einmal zurückzahlen müssen. Ein beispielhaftes Exempel ist die iPLON GmbH in Schwäbisch Hall.

Das erst 1996 gegründete Unternehmen aus Schwäbisch Hall konnte mit finanzieller Unterstützung aus dem Fördermodul ZIM-Solo ein Mess- und Prüfgerät für die Qualitätssicherung und Effizienzsteigerung von Photovoltaik-Anlagen realisieren: das PV-Process-Meter. Der mobile PV-Detektor ermöglicht einen zuverlässigen Funktionstest und damit die kontinuierliche Ertragssicherung der Sonnenkollektoren. Denn trotz rasanter Zunahme der Solarstrom-Technik sind eine fachmännische Abnahme nach der Installation sowie eine regelmäßige Wartung eher selten.

Unterstützung für Forschungsarbeit

"ZIM-Solo ist ein sehr wichtiger Förderbaustein für die innovativen KMU in Baden-Württemberg. Denn es ist das einzige Förderprogramm für Forschung und Entwicklung im Südwesten, bei dem einzelbetriebliche Projekte mit Zuschüssen gefördert werden, die nicht zurückgezahlt werden müssen", erklärt Peter Schweiker, Geschäftsführer Innovation und Netzwerke bei der IHK Heilbronn-Franken. Die Fördersummen belaufen sich meist auf über 100.000 Euro pro Projekt und zudem gibt es noch bis zu 25.000 Euro für die Vermarktung obendrauf.

Und gerade in der Region Heilbronn-Franken können diese Gelder gut gebraucht werden. "Denn über 90 Prozent der hiesigen Betriebe sind kleine und mittlere Unternehmen, die meisten davon sind im produzierenden Gewerbe tätig", sagt Schweiker und ergänzt: "Viele davon sind technologieorientiert und sehr forschungsintensiv." Mit ZIM-Solo wird für diese Unternehmen eine Unterstützung für genau diesen Bereich geschaffen. Das Fördermodul leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

Nach drei Jahren Laufzeit des in Europa einzigartigen Förderprogramms ist die Zwischenbilanz mit fast 15.000 bewilligten Projekten und annähernd zwei Milliarden Euro zugesagter Mittel durchgängig positiv. Allein in Baden-Württemberg wurden aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums bereits etwa 3.000 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 350 Millionen Euro angeschoben - Platz Eins im Länderranking vor Sachsen und Nordrhein-Westfalen.

Bereits 20.500 Anträge

Den oft sehr flexiblen, aber in der Regel unterkapitalisierten Innovationsunternehmen ermöglichen die ZIM-Module einzelbetriebliche oder auch Kooperationsforschung mit mindestens einem weiteren Industriepartner oder einer Wissenschaftseinrichtung. Das Kennzeichen von ZIM sind mittelstandsfreundliche Kriterien: einfache und jederzeit mögliche Antragstellung, rasches Bewilligungsverfahren und eine vergleichsweise "übersichtliche" Bürokratie. Ein Viertel der bislang insgesamt 20.500 Anträge wird übrigens durch Berater eingereicht. Das spart vor allem Erstantragstellern Zeit und Kraftaufwand.

Technologie offen auch für Kleinfirmen

"Manche Unternehmen wissen noch gar nicht, dass Mittelständler bis 250 Mitarbeiter ohne Technologie- und Brancheneinschränkung antragsberechtigt sind - aber auch deutlich kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe können die Förderung in Anspruch nehmen", erläutert Claudia Herrmann-Koitz, Geschäftsführerin von Euro-Norm. Ihr Unternehmen mit inzwischen über 100 Mitarbeitern ist eines der drei ZIM-Projektträger und für die Fördersäule Solo mitverantwortlich. Erste Auswertungen, so Herrmann-Koitz, hätten die enorme Hebelwirkung des Programms bestätigt. Danach löse ein Fördereuro in drei Jahren zwölf Euro Umsatz aus.

KMU bis 250 Mitarbeiter und 50 Millionen Euro Umsatz sind mit einem Anteil von 60 Prozent an der Beschäftigung und über der Hälfte der gesamten Wertschöpfung Motor der deutschen Wirtschaft. Obwohl finanziell zumeist ohne große Spielräume, betreiben 30.000 von ihnen permanent Industrieforschung. Schätzungsweise weitere 70.000 bringen fallweise eigene Innovationen auf den Markt. Im Vergleich zu Großunternehmen, die fast 90 Prozent aller Forschungsaktivitäten in Deutschland bestreiten, ist das innovative Potenzial der KMU jedoch noch zu gering. Entwicklungsförderung verfolgt deshalb mehrere Ziele: So sollen mit den Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, die enormen und auch risikoreichen Investitionen abgefedert werden. Denn die investierten Summen zahlen sich ohnehin oft erst nach Jahren durch mehr Umsatz aus. Gleichzeitig soll zudem der Zugang zu Forschungsergebnissen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen erleichtert werden.

Kontakt: EuroNorm GmbH, Stralauer Platz 34, 10243 Berlin, Telefon 030 97003-043, www.zim-bmwi.de
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