"Dieses deutliche Bekenntnis, trotz der Krise für zwei oder meist sogar drei Jahre Lehrstellen anbieten zu wollen, ist ein gutes Signal. Es zeigt, dass die Betriebe trotz der teils dramatischen Auftragsrückgänge mittelfristig für sich doch eine gute Perspektive sehen", so IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger. Es sollte beim Nachwachsen gut qualifizierter Fachleute jetzt keine Lücke entstehen, denn bei Anziehen der Konjunktur werden sie in den Unternehmen umso mehr gebraucht.
Trotzdem wird die Krise auch am Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigehen. Das Rekordniveau von 2008 mit 4 894 abgeschlossenen Lehrverträgen (plus 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) wieder zu erreichen, dürfte ein sehr ehrgeiziges Ziel sein. Neben den bestehenden konjunkturellen Problemen stellt die mangelnde Ausbildungsreife der Bewerber nach den Nennungen der befragten Betriebe unverändert ein Hemmnis bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen dar. Die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in der Region Heilbronn-Franken wird entscheidend davon bestimmt sein, ob ein ausreichendes Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften verfügbar ist. Hier müssen Schulen und Betriebe an einem Strang ziehen. Deshalb appelliert die IHK an die Unternehmen, den jungen Menschen auch in Krisenzeiten Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.
Für etwas Entspannung am Lehrstellenmarkt sorgt laut einer Vorausberechnung des Statistischen Landesamts für 2009 die Entwicklung der Anzahl von Schulabgängern. Demnach werden in Baden-Württemberg 2,5 Prozent weniger Jugendliche die Schulen verlassen als 2008. Die Zahl der nicht studienberechtigten Schulabgänger gehe sogar um 5 Prozent zurück.