Anfang 2006 hat die Landesregierung Baden-Württemberg den Ausbauprozess "Hochschule 2012" im Dialog mit der regionalen Wirtschaft gestartet. Die IHK Heilbronn-Franken hat im Auftrag der Landesregierung die Erarbeitung eines regionalen Ausbaukonzeptes der Hochschulen koordiniert.
In einer ersten Tranche wurden im Oktober 2006 für die Hochschule Heilbronn 315 und für die Berufsakademie Mosbach 120 zusätzliche Studienanfängerplätze genehmigt. Trotzdem leidet die Region weiterhin an einer Unterversorgung von Studienplätzen. Von besonderem Interesse ist neben dem Ausbau der bestehenden Studienstandorte in Heilbronn, Künzelsau und Bad Mergentheim der neue Hochschulstandort Schwäbisch Hall.
Der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Prof. Dr. Peter Frankenberg hat die Hochschulen und Berufsakademien aufgefordert, spätestens bis zum 31. März 2008 ihre Ausbauplanungen für das Studienjahr 2009/2010 mit den für sie zuständigen Industrie- und Handelskammern abzustimmen und vorzulegen.
Deshalb wurde in der Region Heilbronn-Franken vereinbart, auch für die 2. Tranche die Ausbauplanungen der regionalen Hochschulen mit der Wirtschaft und den Kommunen abzustimmen. Ergebnis ist das Positionspapier "Hochschule 2012 - 2. Tranche: Ausbauprogramm der Hochschulen in Heilbronn-Franken". Es wurde von der regionalen Arbeitsgruppe "Hochschule 2012" einstimmig beschlossen und jetzt fristgerecht Minister Frankenberg übergeben.
Das Positionspapier bringt klar zum Ausdruck, dass die Region Heilbronn-Franken nach wie vor deutlich mehr Studierende braucht. Die Zielvorstellung ist, dass bis 2012 an der Hochschule Heilbronn, mit den Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall die Kapazitäten für 10.000 Studierende vorhanden sind. Für die Berufsakademie Mosbach mit der Außenstelle in Bad Mergentheim sollten 3.700 Studienplätze bis 2012 zur Verfügung stehen.
Nach wie vor steht die Arbeitsmarktrelevanz der zusätzlichen Studienangebote im Vordergrund. "Unsere Wirtschaft braucht immer mehr hervorragend ausgebildete Fachkräfte", betont IHK-Präsident Thomas Philippiak. Deshalb engagiert sich die IHK Heilbronn-Franken auch intensiv im Bereich des regionalen Hochschulausbaus. Als Moderator und Koordinator eines abgestimmten Konzeptes zum Ausbau der Hochschulen konnte sie gemeinsam mit regionalen Partnern deutliche Erfolge für die Region erzielen. In einer ersten Ausbaustufe, die im Oktober 2006 beantragt wurde, wurden auf Intervention der Region schließlich 315 Studienanfängerplätze für die Hochschule Heilbronn genehmigt. Dies entspricht rund 1.000 Studienplätzen. In der jetzt beantragten Tranche wurden für das Studienjahr 2010 für die Standorte Heilbronn und Künzelsau 210 zusätzliche Studienanfängerplätze und für den neuen Standort Schwäbisch Hall 105 Studienanfängerplätze beantragt. Dies entspricht in Summe erneut 1.000 Studienplätzen mehr für die Region.
Dieser Zuwachs an Studienplätzen ist auch wichtig. Denn die regionale Wirtschaft ist bereits heute nicht in der Lage, ihren Bedarf an Fachkräften allein aus der Region herauszudecken. Der Wettbewerb um Fachkräfte wird sich jedoch weiter verschärfen.
Die Zahlen, Daten und Fakten sprechen für einen raschen und signifikanten Ausbau der Hochschulinfrastruktur in der Region Heilbronn-Franken. Die bestehenden Standorte müssen ausgebaut werden. Der neue Standort in Schwäbisch Hall muss realisiert werden. Kommunen und Wirtschaft der Region engagieren sich nachhaltig und belastbar für den Ausbau. Der Bedarf und die Nachfrage nach Akademikern ist nachgewiesen. Die Region Heilbronn-Franken erwartet von der Landespolitik die notwendige Unterstützung und Finanzierung der geplanten Vorhaben. "Der Ausbau des neuen Hochschulstandorts in Schwäbisch Hall wird dabei nicht zulasten der Ausweitung des Studienangebotes und des Ausbaus der Studienplätze in Heilbronn und Künzelsau erfolgen. Dies hat uns die Landesregierung zugesichert", betont Philippiak.
Das Positionspapier "Hochschule 2012 - 2. Tranche: Ausbauprogramm der Hochschulen in Heilbronn-Franken" kann auf der Homepage der IHK unter www.heilbronn.ihk.de, Rubrik Standort, Zukunftsfrage, Hochschule 2012 oder per E-Mail an engel@heilbronn.ihk.de kostenfrei abgerufen werden.