Die neue Studie "Zukunft Heilbronn-Franken" hatte aufgezeigt, dass der demografische Wandel die Region früher als erwartet erreicht hat. So hat die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung ab dem Jahr 2005 erheblich nachgelassen, bereits seit 2003 verzeichnet Heilbronn-Franken bei den 18- bis 25-Jährigen eine negative Wanderungsbilanz. Auch die hohe Dynamik in der Entwicklung der Region lässt im Vergleich zu anderen Regionen des Landes nach.
Die Autoren der Studie hatten ihren Schwerpunkt klar auf die Themen gelegt, die für die Unternehmen und die Wirtschaft wichtig sind. Sie betonen, dass die Wirtschaft die Identität Heilbronn-Frankens präge und sehen vor allem die Themenfelder "Talente" und "Innovationen" als zentrale Stellhebel für die Zukunftsfähigkeit der Region. Gleichzeitig empfehlen sie, dass eine eigens entwickelte Zukunftskarte mit den vier Zukunftsfeldern "Talente, Innovation, Infrastruktur sowie Leben und Arbeiten" die Grundlage für eine auf die Wirtschaft fokussierte Strategie werden soll.
Viele dieser Themen sind ureigenste Aufgabe der IHK. "Als Interessenvertretung ihrer Unternehmen ist die IHK dazu aufgerufen, diese Themen in eigener Verantwortung und eigener Regie aufzugreifen und entsprechende Maßnahmen und Projekte umzusetzen: Dies ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit", erklärte IHK-Präsident Thomas Philippiak als Konsequenz aus den Ergebnissen der Studie. "Alle unsere Aktivitäten müssen dabei darauf abzielen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern und zu stärken."
Darüber hinaus gibt es jedoch viele Projekte, die nur durch gemeinsame Anstrengungen der Region auf den Weg gebracht und umgesetzt werden können. Derzeit stellt die IHK deshalb die Ergebnisse der Studie auf einer Roadshow in unterschiedlichen regionalen Gremien vor. Die Anregungen und Vorschläge aus diesem Dialog in der Region sollen dann in die Agenda des "Pakt Zukunft" fließen und dort gemeinsam umgesetzt werden. Die IHK setzt dabei weiterhin auf die Zusammenarbeit des Pakt Zukunft.
Neben den bereits gut besetzten Themenbereichen Bildung und Infrastruktur will die IHK selbst jetzt vor allem ihre Kompetenzen auf den Feldern Demografie, Clustermanagement und Technologietransfer weiter ausbauen. So will sie ihre Unternehmen dabei unterstützen, den demografischen Wandel erfolgreich zu bewältigen. Neue Netzwerke sollen auf der Basis wirtschaftsnaher Cluster initiiert und ausgebaut werden. Nicht zuletzt will die IHK den Transfer von Wissen und Technologie zwischen Wirtschaft und Wissenschaft besonders zwischen den Hochschulen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) organisieren.
Die IHK-Vollversammlung nahm den Endbericht zur Studie "Zukunft Heilbronn-Franken" zustimmend zur Kenntnis und zeigte sich mit dem skizzierten weiteren Vorgehen einverstanden.