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Konjunktur zeigt sich robust

Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 1. Quartal 2008

(PresseBox) (Heilbronn, )
Im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken ist die konjunkturelle Lage im 1. Quartal 2008 insgesamt stabil geblieben. Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten haben sich bislang kaum auf die Investitionsentscheidungen der regionalen Betriebe ausgewirkt. Auch vom Anstieg des Eurokurses und den Energiepreisen zeigen sich die Unternehmen bisher wenig beeinträchtigt. Die Industrie befindet sich noch immer in einer robusten Verfassung, auch wenn die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage nicht mehr ganz so günstig wie in den Vormonaten beurteilen. Noch weiter verbessert hat sich die Einschätzung der Geschäftssituation im regionalen Baugewerbe. Hier wurde ein neues Allzeit-Hoch erreicht. Auch im Groß- und im Einzelhandel hat sich die wirtschaftliche Lage deutlich aufgehellt. Die Dienstleister schätzen ihre konjunkturelle Situation ebenfalls positiver als in den vergangenen Monaten ein. Nach wie vor zuversichtlich fallen die Personalplanungen der heimischen Wirtschaft für die kommenden Monate aus. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken, an der mehr als 390 Unternehmen mit zusammen rund 69.200 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen haben.

Konjunktur bleibt auf hohem Niveau In der regionalen Wirtschaft hat sich nur wenig an der günstigen Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Vergleich zum 4. Quartal 2007 geändert. Während 43 Prozent (Vorquartal 46 Prozent) der Betriebe die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut beurteilen, sind 8 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden. Der konjunkturelle Aufschwung wird nach wie vor insbesondere von den Unternehmensinvestitionen getragen. Die Verschlechterung der monetären Rahmenbedingungen als Folge der Finanzmarktturbulenzen hat sich bisher kaum auf das Investitionsverhalten der Unternehmen ausgewirkt. Die zweite Stütze der Konjunktur bilden die Exporte. Besonders expansiv sind weiterhin die Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union. Auch in den robusten Wachstumsmärkten in den Schwellenländern Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas konnten die Exportunternehmen ihre gute Stellung behaupten. Dämpfend auf die Exporttätigkeit wirken dagegen die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar sowie die schwächere Konjunktur in den USA.

Bei der Binnennachfrage ist der Konsum der privaten Haushalte wieder etwas kräftiger geworden. Dennoch sollte angesichts der unsicheren weiteren Konjunkturentwicklung nicht allein auf einen konsumgetriebenen Aufschwung gesetzt werden. Umso wichtiger ist es, den Investitionsstandort Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Mit Sorge betrachten die heimischen Betriebe das absehbare Ende der moderaten Arbeitskostenentwicklung im Inland. Zudem führen beispielsweise die anhaltende Mindestlohndebatte und die Erbschaftsteuerreform zu einer Verunsicherung in der regionalen Wirtschaft.

Die Personalpläne der Unternehmen bleiben trotz einer leichten Korrektur nach unten weiter von Optimismus geprägt. 28 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Betriebe wollen die Beschäftigtenzahl vor Ort in den nächsten zwölf Monaten erhöhen. 11 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen erwägen einen Personalabbau. Gegenwärtig stehen die Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, der Fachkräftemangel sowie hohe Tarifabschlüsse einer noch stärkeren Reduzierung der Arbeitslosenzahlen entgegen. Zudem kommen neue Belastungen hinzu, welche die aktuelle positive Beschäftigungsentwicklung wieder bremsen werden (Verlängerung des Arbeitslosengeldbezugs für Ältere, Pläne zur Einführung von Mindestlöhnen). Statt neue Beschäftigungshürden aufzubauen, sollte die Politik beispielsweise durch mehr Spielraum bei Kündigungsschutz und Befristung von Arbeitsverhältnissen für einen leichteren Einstieg am Arbeitsmarkt sorgen. Mittelfristig sind vor allem größere Bildungsanstrengungen der Schlüssel für mehr Wachstum und Wohlstand für alle.

In Bezug auf die Geschäftserwartungen in den nächsten zwölf Monaten zeigen sich die regionalen Unternehmen per saldo nicht mehr so zuversichtlich wie im 4. Quartal 2007. 26 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) der Betriebe erwarten einen günstigeren weiteren Geschäftsverlauf, während 12 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen pessimistisch auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung blicken.

Industrie in robuster Verfassung

Die heimische Industrie, der Wirtschaftszweig, der maßgeblich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bestimmt, schätzt den aktuellen Geschäftsverlauf per saldo weniger günstig als noch im vergangenen Quartal ein. Dennoch liegt der Saldo aus positiven und negativen Stimmen nach wie vor auf hohem Niveau. 47 Prozent (Vorquartal 58 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Industrieunternehmen bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während 6 Prozent (Vorquartal 4 Prozent) der Betriebe mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind.

Im Vergleich zum 4. Quartal 2007 hat sich die Zahl der Auftragseingänge aus dem Ausland verringert. 35 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der Betriebe konnten weiterhin einen Anstieg bei den Auslandsorders verbuchen. Rund ein Fünftel (Vorquartal 11 Prozent) der Industrieunternehmen meldet hingegen einen Rückgang bei den ausländischen Auftragseingängen. Die regionalen Betriebe verfügen nach wie vor über einen hohen Bestand an Auslandsbestellungen. In den kommenden Monaten dürfte sich die Dynamik bei den Auftragseingängen aus dem Ausland allerdings weiter abschwächen. Dann werden die realwirtschaftlichen Konsequenzen von Immobilienkrise und Finanzmarktturbulenzen in den USA auch auf andere wichtige Handelspartner Deutschlands ausstrahlen. Zudem belastet die kräftige Aufwertung des Euro die Exporte.

Die inländischen Auftragseingänge haben ebenfalls per saldo etwas nachgegeben. Ein Drittel (Vorquartal 34 Prozent) der Betriebe weist steigende Inlandsorders aus, während 18 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Industrieunternehmen Einbußen bei den inländischen Auftragseingängen hinnehmen mussten. Die Unternehmen weisen im Durchschnitt eine Kapazitätsauslastung von 86 Prozent auf (Vorquartal 89 Prozent).

Die Personalpläne der Unternehmen deuten auch für die kommenden Monate auf eine weitere Zunahme der Beschäftigten hin. 29 Prozent der Industriebetriebe planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl. Jedes zehnte Unternehmen sieht für die nächsten zwölf Monate einen Personalabbau vor. Hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den nächsten zwölf Monaten haben die Erwartungen der regionalen Industriebetriebe per saldo nachgegeben. 29 Prozent (Vorquartal 37 Prozent) der Unternehmen gehen von einer günstigen Geschäftsentwicklung aus, 12 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Betriebe blicken hingegen skeptisch in die Zukunft.

Regionales Baugewerbe erreicht neues Hoch

In der regionalen Bauwirtschaft insgesamt hat sich die Lagebeurteilung gegenüber dem Vorquartal nochmals deutlich verbessert und es wurde ein neues Allzeit-Hoch erreicht. Während 38 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage für gut halten, bezeichnen lediglich 9 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als schlecht. Bei der Entwicklung der Auftragseingänge insgesamt meldet jeweils ein Viertel der Bauunternehmen steigende (Vorquartal 30 Prozent) beziehungsweise fallende (Vorquartal 25 Prozent) Auftragseingänge. Der entscheidende Wachstumsmotor im Baugewerbe ist derzeit die expansive Nachfrage im Wirtschaftsbau. Im Bereich des gewerblichen Hochbaus verzeichneten rund 48 Prozent der Baubetriebe Auftragszuwächse, während nur 13 Prozent der Unternehmen rückläufige Auftragseingänge verbuchten. Zumindest per saldo ist auch im Bereich des Straßen- und Tiefbaus eine deutliche Verbesserung bei den Auftragseingängen festzustellen. Ein Drittel der Betriebe meldet eine steigende Ordertätigkeit, 40 Prozent der Bauunternehmen mussten rückläufige Auftragseingänge hinnehmen. Im öffentlichen Hochbau verzeichneten 11 Prozent der Betriebe steigende Auftragseingänge, 32 Prozent der Unternehmen klagen über einen Rückgang. Das Schlusslicht bei den Auftragseingängen bildet erneut der Wohnungsbau. 77 Prozent der Wohnungsbauunternehmen klagen über einen Rückgang bei den Auftragseingängen. Die Baubetriebe geben eine durchschnittliche Auslastung von 73 Prozent an (Vorquartal 75 Prozent).

Der positive Trend in der Bauwirtschaft dürfte auch in den kommenden Monaten weiter anhalten. Ein Viertel (Vorquartal 29 Prozent) der Unternehmen rechnet mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Rund 13 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe erwarten eine Eintrübung des Geschäftsverlaufs. 16 Prozent (Vorquartal 18 Prozent) der Betriebe ziehen nach wie vor Neueinstellungen in Betracht, jedoch sehen auch 13 Prozent (Vorquartal 4 Prozent) der Unternehmen eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl vor.

Aufgehellte Stimmung bei Groß- und Einzelhändlern

Im Bereich des Großhandels hat sich das Stimmungsbild gegenüber dem Vorquartal deutlich aufgehellt. Während 42 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) der Großhändler von einem guten Geschäftsverlauf sprechen, bezeichnen 11 Prozent (Vorquartal 18 Prozent) der Unternehmen die aktuelle Lage als schlecht. Dabei schätzen vor allem die Unternehmen des produktionsverbindenden Großhandels die aktuelle Geschäftslage erheblich günstiger als im Vorquartal ein. 13 Prozent der Großhandelsbetriebe halten das Kaufverhalten der Kunden für kauffreudig. Rund 55 Prozent der Unternehmen bezeichnen es als saisonüblich angemessen und 32 Prozent der Großhändler stufen es als zurückhaltend ein. Wie im Vorquartal blicken rund 31 Prozent der Großhandelsunternehmen optimistisch auf die Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. 16 Prozent (Vorquartal 18 Prozent) der Betriebe schätzen den weiteren Geschäftsverlauf eher pessimistisch ein. 26 Prozent der Unternehmen planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen, 12 Prozent der Großhandelsbetriebe sehen einen Personalabbau vor.

Gegenüber dem 4. Quartal 2007 hat sich auch die Lagebeurteilung im Einzelhandel verbessert. 32 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Einzelhändler bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während 17 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Betriebe mit der aktuellen Lage unzufrieden sind. Die Kauflust der Konsumenten kommt wieder etwas in Schwung. Die Aussicht auf deutliche Lohnzuwächse und die gute Arbeitsmarktentwicklung stützen die Verbraucherstimmung und haben die Neigung für größere Anschaffungen verstärkt. Problematisch bleibt jedoch die anhaltend hohe Inflationsrate. Das Kaufverhalten der Kunden schätzen die Einzelhandelsunternehmen im Vergleich zum Vorquartal zumindest per saldo positiver ein. Ein Zehntel der Einzelhandelsbetriebe bezeichnet das Kaufverhalten seiner Kunden als kauffreudig. 54 Prozent der Unternehmen stufen das Kaufverhalten als saisonüblich angemessen ein und 36 Prozent der Einzelhändler sprechen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Hinsichtlich der Beurteilung des zukünftigen Geschäftsverlaufs insgesamt in den nächsten zwölf Monaten überwiegt nach wie vor Optimismus. Allerdings fallen die Aussichten nicht mehr ganz so günstig wie im Vorquartal aus. Ein Fünftel (Vorquartal 33 Prozent) der Unternehmen geht von einer günstigen Geschäftsentwicklung aus, 5 Prozent (Vor-quartal 8 Prozent) der Betriebe rechnen mit einem schlechteren Geschäftsverlauf. Bei den Beschäftigungsplanungen überwiegen nun wieder leicht die positiven Stimmen. Jeder fünfte Einzelhändler (Vorquartal 15 Prozent) plant eine Personalaufstockung.

Positive Lage bei Dienstleistern

Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage durch die Unternehmen des heimischen Dienstleistungsgewerbes fällt entgegen den Erwartungen besser als im 4. Quartal 2007 aus. 48 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) der Unternehmen halten die aktuelle Lage für gut, während 6 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. 44 Prozent (Vorquartal 45 Prozent) der Dienstleister melden steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einen Zuwachs beim Auftragsvolumen konnten 51 Prozent der Dienstleister verbuchen, während 9 Prozent der Unternehmen über rückläufige Auftragsvolumina berichten. Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung insgesamt in den nächsten zwölf Monaten fällt jedoch weniger optimistisch als im Vorquartal aus. 22 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) der Dienstleister erwarten einen eher günstigen Verlauf, 13 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Betreibe blicken dagegen mit Skepsis in die Zukunft. Nochmals verbessert haben sich die bereits guten Beschäftigungschancen im Dienstleistungssektor. Rund 40 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Unternehmen ziehen Neueinstellungen in Betracht, während lediglich 8 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Dienstleistungsbetriebe einen Personalabbau vorsehen.

Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet unter dem Stichwort "Konjunktur" unter http://www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.

Diese Medien-Info kann auch per Internet unter www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden
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