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Robuster Aufschwung

Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 2. Quartal 2011

(PresseBox) (Heilbronn, )
Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken bleibt weiter bester Stimmung. Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage nochmals besser als im Vorquartal. Damit erreichen die Lageurteile ein neues Allzeithoch. Alle Branchen berichten von günstigeren Geschäften. Besonders gut fällt die gegenwärtige Lage in der Industrie, im Baugewerbe und im Großhandel aus. Aber auch der Einzelhandel erreicht wieder den Höchstwert vom Herbst 2010. Die Dienstleistungskonjunktur hat sich auf hohem Niveau weiter verbessert. Insgesamt rechnen die Unternehmen mit einem verstärkten Personalaufbau in den kommenden Monaten. Dabei dürfte der Fachkräftemangel den Beschäftigungsaufbau jedoch zunehmend erschweren. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken, an der sich mehr als 370 Unternehmen mit 68.700 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.

Die aktuelle Geschäftslage wird von den regionalen Unternehmen nochmals besser als im Vorquartal beurteilt. 54 Prozent (Vorquartal 52 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe sprechen von einer guten Geschäftslage, während nur 3 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind. Die Lageurteile haben sich damit zum 9. Mal in Folge verbessert und fallen so gut wie noch nie seit Beginn der Umfrage in der heutigen Form im Jahr 1996 aus.

Die konjunkturelle Erholung der regionalen Wirtschaft ist in einen breit angelegten Aufschwung gemündet. Treiber der rasanten Konjunkturentwicklung bleibt der Außenhandel, der vom Wachstum der Weltwirtschaft profitiert. Starke Impulse gehen gleichzeitig von der Binnennachfrage aus. Die kräftigen Investitionen sind ein weiterer Motor des Konjunkturbooms. Zudem stärkt der private Konsum zunehmend die Inlandsnachfrage. Dank der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und höherer Löhne erwarten die Verbraucher steigende Einkommen. Bei gestiegenen Risiken durch die Schuldenkrise einiger Euroländer und einer sich abkühlenden Weltwirtschaft dürfte sich das hohe Tempo der Konjunktur allerdings in den nächsten Monaten etwas normalisieren. Als Belastungen für die Konjunkturentwicklung sehen die Unternehmen auch die hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie den verstärkten Fachkräftemangel.

Verstärkter Personalaufbau geplant

Noch mehr Unternehmen als im Vorquartal rechnen mit einem weiteren Personalaufbau. 34 Prozent (Vorquartal 30 Prozent) der Betriebe planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl, während lediglich 8 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) die Streichung von Stellen in den nächsten zwölf Monaten vorsehen.

Die Erwartungen in Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten fallen etwas weniger positiv als im Vorquartal aus. Es herrscht jedoch weiter ein solider Optimismus. 35 Prozent (Vorquartal 44 Prozent) der Betriebe erwarten einen günstigen Geschäftsverlauf, 6 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Unternehmen gehen von einer schlechteren Entwicklung aus.

Industrie weiter wichtigste Stütze der heimischen Wirtschaft

In der Industrie, die maßgeblich die regionale Wirtschaftsentwicklung bestimmt, hat sich die wirtschaftliche Lage gegenüber dem Vorquartal erneut verbessert. Der Saldo aus positiven und negativen Stimmen erreicht damit einen neuen Höchststand. Während 62 Prozent (Vorquartal 60 Prozent) der Betriebe eine gute Geschäftslage melden, bezeichnen nur 4 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Unternehmen den Geschäftsverlauf als schlecht.

Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die Zahl der ausländischen Auftragseingänge nur leicht verringert. 41 Prozent (Vorquartal 46 Prozent) der Unternehmen melden steigende Auftragseingänge aus dem Ausland. 8 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) klagen über Einbußen bei den Auslandsorders. Auch im Bereich der Inlandsorders ist eine leichte Abschwächung festzustellen. 35 Prozent (Vorquartal 40 Prozent) der Betriebe verweisen auf einen Zuwachs, ein Zehntel der Unternehmen (Vorquartal 9 Prozent) klagt über Einbußen bei den inländischen Auftragseingängen. Die Kapazitäten sind mit durchschnittlich 88 Prozent (Vorquartal 84 Prozent) wieder hoch ausgelastet. Die Umsatzentwicklung in den nächsten zwölf Monaten wird nicht mehr ganz so optimistisch wie im Vorquartal eingeschätzt. 55 Prozent der Betriebe gehen von einem Umsatzwachstum aus, 8 Prozent befürchten Umsatzeinbußen.

Die Zuversicht hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung hat gegenüber dem Vorquartal etwas abgenommen. Nach dem sehr hohen Wachstum dürfte sich der Konjunkturverlauf allmählich normalisieren. 43 Prozent (Vorquartal 49 Prozent) der Unternehmen rechnen mit einem günstigen Geschäftsverlauf. 8 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Betriebe erwarten eine schlechtere Entwicklung. Die Beschäftigungspläne signalisieren eine erneut gestiegene Arbeitskräftenachfrage. Während nur 8 Prozent der Unternehmen einen Personalabbau planen, wollen 37 Prozent der Betriebe Neueinstellungen vornehmen. 39 Prozent der Industrieunternehmen streben ein höheres Investitionsniveau in den nächsten zwölf Monaten an.

Bauwirtschaft auf Wachstumskurs

Das Stimmungsbild im regionalen Baugewerbe hat sich im 2. Quartal 2011 nochmals kräftig verbessert. Während 54 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als gut bezeichnen, spricht kein Bauunternehmen (Vorquartal 5 Prozent) von einer schlechten Geschäftslage. Bei der Entwicklung der Auftragseingänge ist eine starke Erholung festzustellen. Sowohl im Bereich des gewerblichen Hochbaus, im Straßen- und Tiefbau als auch im Wohnungsbau überwiegen deutlich die positiven Stimmen. Im Einzelnen melden im gewerblichen Hochbau 35 Prozent, im Straßen- und Tiefbau 17 Prozent und im Wohnungsbau 24 Prozent der Betriebe steigende Auftragseingänge. Lediglich im öffentlichen Hochbau stellt sich die Auftragslage sehr unbefriedigend dar. Während kein Unternehmen von zunehmenden Auftragseingängen berichtet, mussten 41 Prozent der Betriebe einen Rückgang verkraften. Die Auslastung von Maschinen und Geräten ist im Baugewerbe auf 77 Prozent gestiegen (Vorquartal 63 Prozent). Die Beurteilung der zukünftigen Geschäftsentwicklung fällt weniger zuversichtlich als im Vorquartal aus. Während 26 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Betriebe mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten rechnen, blicken 6 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Unternehmen skeptisch in die Zukunft. 34 Prozent der Baubetriebe wollen neues Personal einstellen.

Sehr gute Geschäfte im Großhandel

Im Großhandel hat sich die gegenwärtige Lageeinschätzung gegenüber dem Vorquartal noch weiter verbessert. Während 58 Prozent (Vorquartal 55 Prozent) der Betriebe eine gute Geschäftslage melden, sind nur 8 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Großhändler mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. 40 Prozent der Großhandelsbetriebe sprechen von einem kauffreudigen Kaufverhalten der Kunden. Lediglich 3 Prozent bezeichnen das Kaufverhalten als zurückhaltend. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten herrscht weniger Optimismus als im Vorquartal. 29 Prozent (Vorquartal 52 Prozent) der Unternehmen rechnen mit einem günstigen Geschäftsverlauf. Zwei Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Betriebe blicken hingegen skeptisch auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. 42 Prozent der Großhändler planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl.

Hoch im Einzelhandel

Das Stimmungsbild im regionalen Einzelhandel hat sich gegenüber dem vergangenen Quartal wieder verbessert. Der Saldo der Lageurteile hat nun erneut den Höchststand vom 3. Quartal 2010 erreicht. 41 Prozent (Vorquartal 32 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. Wie im Vorquartal melden 9 Prozent der Betriebe eine schlechte Geschäftslage. Vorteilhaft wirken sich im Einzelhandel die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die insgesamt gute Konjunktur aus. Dennoch hat sich die Einschätzung des Kaufverhaltens der Kunden etwas verschlechtert. 6 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) der Einzelhändler stufen das Kaufverhalten der Kunden als kauffreudig, 62 Prozent (Vorquartal 53 Prozent) als saisonüblich angemessen und wie im Vorquartal 32 Prozent als zurückhaltend ein. 37 Prozent (Vorquartal 46 Prozent) der Einzelhändler rechnen mit steigenden Umsätzen. Jeweils wie im Vorquartal erwarten 29 Prozent der Unternehmen eine günstigere Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten, 9 Prozent blicken eher mit Skepsis in die Zukunft. 91 Prozent der Einzelhandelsbetriebe planen mit einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl. Rund 19 Prozent sehen in den kommenden zwölf Monaten höhere Investitionsausgaben vor.

Dienstleister auf hohem Niveau verbessert

Auch die Beurteilung der konjunkturellen Situation durch die Dienstleister fällt im 2. Quartal 2011 nochmals besser als im Vorquartal aus. 43 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) der Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut, kein Dienstleistungsbetrieb (Vorquartal 5 Prozent) ist mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Bei 60 Prozent der Unternehmen sind die Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Während 43 Prozent der Dienstleister steigende Auftragsvolumina melden, berichten nur 9 Prozent von einem rückläufigen Auftragsvolumen. Die Einschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten fällt nicht mehr ganz so optimistisch wie im Vorquartal aus. 26 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, während 2 Prozent pessimistisch in die Zukunft blicken. Positiv bleiben die Beschäftigungsperspektiven im Dienstleistungssektor. 35 Prozent der Betriebe wollen den Personalstand erhöhen.

Statement von IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Schweig zur aktuellen Konjunkturlage:

Rasante Konjunkturentwicklung setzt sich fort - Unternehmen trotz Risiken erstaunlich zuversichtlich

"Die rasante Konjunkturentwicklung setzt sich in der Region Heilbronn-Franken auch im 2. Halbjahr 2011 unvermindert fort. Bereits zum neunten Mal in Folge bewerten unsere Unternehmen die aktuelle Lage besser und treiben die Werte der IHK-Konjunkturumfrage auf ein neues Allzeithoch. Die Konjunktursonne strahlt kräftig auf alle Branchen. Motor dieser Entwicklung bleibt der Export, der von der nach wie vor wachsenden Weltkonjunktur profitiert. Solide ergänzt und gestützt wird sie zudem durch eine kräftige Investitionstätigkeit im Inland sowie einen starken privaten Konsum.

Positiv schlägt die wirtschaftliche Entwicklung auch auf den Arbeitsmarkt durch. Die Zahl der offenen Stellen in der Region ist innerhalb eines Jahres um 53,8 Prozent auf 8.348 gestiegen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Arbeitssuchenden um fast 22 Prozent ab. Mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 3,6 Prozent liegt die Region deutlich unter dem Landesschnitt von 3,9 Prozent. Und unsere Unternehmen wollen weiterhin kräftig einstellen. Dabei werden ein leer gefegter Arbeitsmarkt und ein zunehmender Fachkräftemangel mehr und mehr zum Hemmnis. Aber auch im Bereich Ausbildung haben viel Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, ihre freien Plätze zu besetzen.

Trotz weiterer Risiken, die sich aus der Schuldenkrise in den USA und in vielen EU-Staaten ergeben könnten, zeigen sich unsere Unternehmen auch für die kommenden Monate erstaunlich zuversichtlich. Fast 63 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftslage, immerhin 28,6 Prozent erwarten sogar steigende Geschäftsaussichten. Insgesamt kommen aus unseren Unternehmen also ausgezeichnete Nachrichten. Zumindest das konjunkturelle Hoch bleibt anhaltend beständig."

Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet unter dem Stichwort "Konjunktur" unter http://www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.
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