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Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 2. Quartal 2008

Konjunktur verliert an Schwung

(PresseBox) (Heilbronn, )
Im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken hat sich die Konjunktur im 2. Quartal 2008 abgeschwächt. Die stark gestiegenen Energiepreise und eine nachlassende Weltkonjunktur belasten die bisherige Konjunkturstütze Export. Die Urteile in der Industrie fallen erneut schwächer als im Vorquartal aus. Vor allem aber im Einzelhandel, an dem der Aufschwung ohnehin fast spurlos vorübergegangen ist, melden die Betriebe überwiegend schlechte Geschäfte. Die starke Teuerung dämpft die Kaufkraft der Konsumenten. Nachgelassen hat die wirtschaftliche Dynamik auch bei den regionalen Dienstleistern. Lediglich am Bau hat sich die Lageeinschätzung noch weiter verbessert. Trotz insgesamt deutlich reduzierter Geschäftserwartungen für die nächsten Monate fallen die Personalplanungen der Unternehmen weiter positiv aus. An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken haben sich mehr als 380 Unternehmen mit zusammen rund 67.500 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt.

Konjunktur schwächt sich ab

Die aktuelle Geschäftslage wird von den regionalen Unternehmen weniger günstig als im 1. Quartal 2008 beurteilt. Während 38 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe von einer guten Geschäftslage sprechen, ist rund ein Zehntel (Vorquartal 8 Prozent) der Unter-nehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden.

Die Exporte, die lange Zeit die wichtigste Konjunkturstütze waren, haben an Dynamik eingebüßt. Verantwortlich ist unter anderem der starke Euro, der Güter aus dem Euro-Raum ver-teuert. Zudem wirkt sich die Finanzmarktkrise auf für Deutsch-land wichtige Exportmärkte wie Großbritannien, Spanien, Italien und Asien aus. Der inländische Konsum kann trotz des Beschäftigungsaufbaus diese Lücke nicht schließen. Die Mehrwertsteuererhöhung, die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise sowie die erhöhte Inflation machen sich deutlich bemerkbar. Um die sich abschwächende Konjunktur grundsätzlich zu stärken, sind wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf ein höheres Tempo beim Umbau der Sozialsysteme sowie Reformen im Finanz- und Steuerbereich zielen, unausweichlich.

Die Beschäftigungsaussichten bleiben überwiegend zuversichtlich, jedoch hat die Verschlechterung der konjunkturellen Situation per saldo zu leichten Korrekturen gegenüber dem Vorquartal geführt. In den kommenden zwölf Monaten will jeder vierte Betrieb (Vorquartal 28 Prozent) sein Personal vor Ort erhöhen. 12 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Unternehmen erwägen eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl.

In Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten herrscht bei den heimischen Betrieben per saldo deutlich weniger Optimismus als im Vorquartal. 23 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Unternehmen erwarten einen günstigen Geschäftsverlauf, 18 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Betriebe gehen von einer schlechteren Entwicklung aus.

Industrie noch immer in guter Verfassung

Die heimische Industrie, der Wirtschaftszweig, der maßgeblich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bestimmt, bewertet die aktuelle Geschäftssituation ungünstiger als im vergangenen Quartal. Gemessen am Saldo der Lageurteile von 37 Prozentpunkten präsentieren sich die Industrieunternehmen jedoch noch immer in einer guten Verfassung. Im Einzelnen bezeichnen 45 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) der Betriebe die aktuelle wirtschaftliche Situation als gut, während 8 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Unternehmen einen schlechten Geschäftsverlauf melden.

Die Zahl der Auftragseingänge hat sich gegenüber dem Vorquartal per saldo verringert. 29 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) der Unternehmen melden steigende, 18 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Betriebe rückläufige Auslandsorders. Bei den inländischen Auftragseingängen verweisen 24 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Industrieunternehmen auf einen Zuwachs, 14 Prozent der Betriebe (Vorquartal 18 Prozent) klagen über Einbußen bei den Inlandsorders. Die Unternehmen melden eine durchschnittliche Kapazitätsauslastung von 86 Prozent. Insgesamt gehen 42 Prozent der Betriebe von einem Umsatzwachstum in den nächsten zwölf Monaten aus, 16 Prozent befürchten Umsatzeinbußen.

Es mehren sich die Anzeichen, dass die regionale Industrie als bisher stärkster Konjunkturmotor ihre Drehzahl in den kommenden zwölf Monaten herunterfahren wird. 28 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Unternehmen gehen von einer günstigen Geschäftsentwicklung aus, 16 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Betriebe blicken hingegen skeptisch in die Zukunft. 28 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Unternehmen planen nach wie vor mit einer steigenden Beschäftigtenzahl.

Bauwirtschaft trotzt konjunkturellen Risiken

Das Stimmungsbild im heimischen Baugewerbe hat sich vor allem aufgrund der positiven Entwicklung im gewerblichen Hochbau und im Straßen- und Tiefbau nochmals verbessert. Während 46 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als gut bezeichnen, sprechen 11 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Bauunternehmen von einer schlechten Geschäftslage. Bei der Entwicklung der Auftragseingänge halten sich wie im Vorquartal die positiven und negativen Stimmen mit jeweils rund 21 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) die Waage. Die Auftragslage im Bereich des gewerblichen Hochbaus fällt derzeit im Vergleich zu allen anderen Teilbereichen des Baugewerbes per saldo mit Abstand am günstigsten aus. Das Schlusslicht bildet dagegen weiterhin der Wohnungsbau. Rund 79 Prozent der Betriebe klagen hier über einen Rückgang der Auftragseingänge. Gegenüber dem Vorquartal deutlich zurückgenommen haben die Betriebe ihre Urteile zur zukünftigen Geschäftsentwicklung. Es überwiegen nun die negativen Stimmen. 18 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Unternehmen blicken skeptisch auf die kommenden zwölf Monate. Die Beschäftigungsaussichten haben sich dagegen etwas aufgehellt.

Großhandel leicht verschlechtert

Der Großhandel schätzt die gegenwärtige Lage weniger positiv als im Vorquartal ein. Während 39 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) der Betriebe eine gute Geschäftslage melden, sind 15 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Großhändler mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Bei der Beurteilung des Kaufverhaltens überwiegen deutlich die negativen Stimmen. Rund 6 Prozent der Unternehmen sprechen von einem kauffreudigen Kaufverhalten der Kunden. 48 Prozent der Großhändler bezeichnen das Kaufverhalten hingegen als zurückhaltend. Die Perspektiven im Großhandel haben sich merklich eingetrübt. Die Erwartungen fallen nun per saldo negativ aus. 30 Prozent der Betriebe blicken skeptisch auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Nur noch 24 Prozent der Unternehmen rechnen da-gegen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf in den kommenden zwölf Monaten. Die Beschäftigungsplanungen bleiben unverändert optimistisch. Wie im Vorquartal sehen 26 Prozent der Großhändler eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl vor.

Einzelhandel deutlich eingetrübt

Das Stimmungsbild im regionalen Einzelhandel hat sich gegenüber dem vergangenen Quartal spürbar eingetrübt. Der Saldo aus positiven und negativen Stimmen liegt jetzt wieder im Minusbereich. 15 Prozent (Vorquartal 32 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. Ein Viertel (Vorquartal 17 Prozent) der Betriebe meldet eine schlechte Geschäftslage. Negativ macht sich im Einzelhandel die anhaltende Kaufzurückhaltung der privaten Konsumenten bemerkbar. Wesentliche Ursachen sind die Rekordpreise für Öl und Gas. Sie entziehen den Verbrauchern Kaufkraft. Zudem verunsichern Inflationsängste die Bürger. Nur 4 Prozent der Betriebe stufen das Kaufverhalten der Kunden als kauffreudig ein. Zwei Drittel der Unternehmen sprechen hingegen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Rund 37 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Einzelhändler kalkulieren mit Umsatzeinbußen in den kommenden zwölf Monaten. Dementsprechend erwartet nur jeder zehnte Betrieb (Vorquartal 20 Prozent) eine günstigere Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten; 31 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft. Auch die Personalplanungen der Einzelhändler fallen zurückhaltend aus.

Dienstleister mit weniger Dynamik

Die Beurteilung der konjunkturellen Situation durch die Betriebe des Dienstleistungsgewerbes hat sich im Vergleich zum Vorquartal per saldo verschlechtert. 28 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) der Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut, während 4 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Dienst-leister mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. 29 Prozent (Vorquartal 51 Prozent) der Dienstleister melden steigende Auftragseingänge, während 14 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen von einem rückläufigen Auftragsvolumen berichten. Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung insgesamt in den nächsten zwölf Monaten fällt etwas optimistischer als im Vorquartal aus. Jedes vierte Unternehmen (Vorquartal 22 Prozent) rechnet mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, während 14 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Betriebe mit Skepsis in die Zukunft blicken. Trotz einer leichten Korrektur nach unten bleiben die Beschäftigungschancen im Dienstleistungssektor überdurchschnittlich positiv.

Bei Betrachtung einzelner Teilbereiche des Dienstleistungsgewerbes zeigt sich, dass die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der Unternehmen des Bereichs Information und Kommunikation, der unternehmensnahen Dienstleister und des Versicherungsgewerbes über dem Durchschnitt aller Dienstleister liegt. Unterdurchschnittlich fällt die Beurteilung des Geschäftsverlaufs bei den Betrieben des Bereichs Verkehr aus.

IHK-Konjunkturbericht in neuem Layout

Ab diesem Quartal legt die IHK Heilbronn-Franken den Wirtschaftslagebericht in einem neuen Erscheinungsbild vor. Der Konjunkturbericht erscheint nun als vierseitiger, farbiger Flyer. Er präsentiert sich damit noch leichter lesbar, klarer und übersichtlicher.

Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet unter dem Stichwort "Konjunktur" unter http://www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.
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