"Der Preis soll die Verbundenheit mit der Hochschule Heilbronn ausdrücken", betonte der WJ-Förderkreisvorsitzende Professor Wolf Michael Nietzer während der Preisverleihung bei der IHK im Heilbronner Haus der Wirtschaft. "Den Juroren ist die Auswahl unter den zahlreich eingereichten Arbeiten nicht leicht gefallen", so Professor Nietzer vor den rund 150 Gästen. Schließlich entschied sich die Jury für zwei Master und eine Diplomarbeit. Und doch gibt es dieses Jahr mit Jose Mazuelos Iglesias aus Karlsruhe, Thomas Weidmann aus Sindolsheim, Michael Minnici aus Lauffen und Thomas Willert aus Ittlingen gleich vier Preisträger. Wie das geht? Iglesias und Weidmann wollten zwar zunächst je eine eigene Arbeit schreiben, haben sich dann aber für ein gemeinsames Projekt mit doppeltem Umfang entschieden.
Preisträger Thomas Willert vom Studiengang Medizinische Informatik entwickelte im Rahmen seiner Diplomarbeit einen Softwareprototyp zur Kostendeckungsanalyse Gesetzlicher Krankenkassen bei der InterComponentWare AG in Walldorf. Der zweite Preisträger, Michael Minnici vom Studiengang Unternehmensführung / Business Management, behandelte in seiner Masterarbeit ein Literaturthema zur Beherrschung von Komplexität in sozialen Systemen wie Firmen. Das Gewinnerteam Iglesias und Weidmann vom Studiengang Technical Management schrieb seine Masterarbeit bei der Firma Stahl Crane Systems. Gemeinsam entwickelten sie dort ein unkompliziertes Betriebliches Kontinuitätsmanagementverfahren (BKM) zur Risikoabwägung in mittelständischen Maschinenbauunternehmen. Weidmann unterstrich: "Es ist kein totes Projekt, sondern wird nun auch implementiert."
Mit Thomas Weidmann hat bereits einer der vier Preisträger eine Anstellung gefunden. Er arbeitet nun beim Automobilzulieferer Magna. Thomas Willert dagegen wird seinem Diplom noch den Doktorhut aufsetzen. Die anderen beiden Absolventen sind noch auf Jobsuche. Der Gewinn des Wirtschaftsjunioren-Preises 2010 dürfte dieses aber sicher beschleunigen.
Auch Tanja Schunk, Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken, lobte die Preisträger für ihre herausragenden Arbeiten. "Nun kommt es nur noch darauf an, was sie daraus machen", erklärte sie. Gleichzeitig machte sie aber auch kein Geheimnis daraus, dass sie hofft die Absolventen bleiben der Region erhalten.
In seiner Festrede erläuterte Norbert Heckmann - der sich selbst als Kind der Hochschule Heilbronn bezeichnete - die vielfältigen Vertriebskanäle der Adolf Würth GmbH & Co. KG und wie Würth es gleich mehrmals geschafft habe, den Vertrieb neu zu erfinden.
"Wissen ist Schlaf, realisieren ist Macht", gab er den frisch gebackenen Preisträgern mit auf den Weg. "Und wenn man hinfällt, ist es wichtig, sofort wieder aufzustehen", gab er auch einen entscheidenden Tipp für Krisensituationen.