"Die baden-württembergischen Automobilhersteller sind mit ihren Premiumfahrzeugen zwar technologisch an der Spitze, produzieren allerdings auch mehr Kohlendioxid", führte Diez im Heilbronner Haus der Wirtschaft aus. Tatsächlich glänzen derzeit insgesamt nur wenige Automobilhersteller mit geringen Schadstoffemissionen. "Die Branche muss sich künftig vor dem Hintergrund der Umweltdiskussion auf einen steigenden Recht-fertigungsdruck einstellen", warnte Diez. Gleichwohl bleibe der Premium-Sektor der wichtigste Pfeiler der Automobilbranche im Lande. "Bisher haben wir von Premiumautomobilen mit hohen Leistungswerten gelebt." Jetzt müssten jedoch neue Lösungen entwickelt werden, die beide Aspekte vereinen: weniger CO2-Ausstoß und trotzdem leistungsfähige und innovative Premium-fahrzeuge.
Auch Hagenmeyer sieht darin die Zauberformel für die Zukunft des Automobilstandortes Deutschland. Noch könne niemand sagen, welche Technologie vom Elektro- bis zum Wasserstoff-auto sich künftig durchsetzen werde. Deshalb seien die Auto-mobilhersteller und Zulieferer gezwungen, mehrere Technologien parallel zu entwickeln. Da dies viel Geld koste, werde in der Branche künftig noch stärker auch in der Entwicklung zusammengearbeitet. Dabei werden in einer Übergangszeit aber auch Entwicklungen, wie das Downsizing von Fahrzeugen oder innovative Schaltgetriebe, die den Schadstoffausstoß deutlich reduzieren können, eine große Rolle spielen.
Die künftigen Wachstumsmärkte machten Hagenmeyer und Diez vor allem in Asien aus. "Mobilität ist der Motor der Globali-sierung", so Hagenmeyer. "Immer mehr Menschen werden sich künftig ein Auto leisten können." Eine Chance auch für die Autoindustrie im Lande. Der Absatzmarkt Asien ist bei den Premiumherstellern von Audi bis Porsche in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.