In Wuhu, einem der ökonomischen Zentren der Provinz Anhui, wurde 1997 der chinesische Automobilhersteller Chery gegründet. Chery zählt zu den „National Champions“ in China. Experten rechnen mit dem Export der Autos nach Europa in den nächsten drei Jahren. „In Gesprächen mit Unternehmensvertretern und Vertretern der Administration haben wir die Region Rhein-Main-Neckar als idealen Standort für die Europazentrale von Chery ins Gespräch gebracht“, sagte Martin Proba, Geschäftsführer International der IHK Darmstadt. Wegen der bestehenden Niederlassungen von Honda, Hyundai, Seat, Skoda und Suzuki spricht vieles für eine Ansiedlung des Unternehmens in der Region. „Das wäre für die vielen Zulieferbetriebe in Rhein-Main-Neckar eine riesige Chance“, so Proba. Wenn Chery in Deutschland eine Filiale eröffnet, wäre es ein prominentes Zeichen, dass China für den Automobilbau keine Einbahnstraße mehr ist. Mit 8.000 Beschäftigten erreicht der chinesische Autohersteller eine Produktionskapazität von 350.000 Einheiten pro Jahr. Das günstigste Modell ist ein Kleinwagen für umgerechnet 3.000 Euro.
Überhaupt gab es vor allem im Automotive-Bereich bei der Chinareise der IHKs die größten Anknüpfungspunkte. Ausführlich informierten sich die mitgereisten Mittelständler über die wirtschaftliche Entwicklung, Rahmenbedingungen und Chancen für Kooperationen in den Städten Hefei, Wuhu und Guangzhou. Bei Kooperationsbörsen hatten die Unternehmer Gelegenheit, erste Kontakte zu chinesischen Geschäftspartnern zu knüpfen.