Die Gründe für eine Weiterbildung sind vielfältig. Wie in den Vorjahren oberste Priorität hat für 66 % (Sachsen-Anhalt 71%) der Befragten die Karriereleiter hinaufzusteigen. Weitere treibende Faktoren sind die Aussicht auf Gehaltserhöhungen (46 %) (S.-A. 51%) und darauf, etwas Neues zu lernen, um den eigenen Horizont zu erweitern (27 %) (S.-A. 25%). Eine Arbeitsplatzsicherung verliert im Vergleich zu früheren Umfragen als Weiterbildungsmotivation an Gewicht. Ein Grund hierfür dürfte die bessere Arbeitsmarktlage sein.
Für 65 % der Befragten hat die Weiterbildung positive Effekte auf ihre berufliche Entwicklung. Aus dieser Gruppe konnten 76% (S.-A. 74%) nach der Weiterbildung eine höhere Position bzw. einen größeren Verantwortungs- und Aufgabenbereich übernehmen. Für 73 % (S.-A. 70%) zeigen sich die positiven Auswirkungen in höherem Einkommen. Für 17 % (S.-A. 23%) liegt der positive Effekt der Weiterbildung in der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes. Im gleichen Arbeitsbereich können 12 % (S.-A.15%) anstehende Aufgaben besser bewältigen und 7 % (S.-A. 6%) geben an, einen Arbeitsplatz gefunden zu haben.
Die Weiterbildungen der Höheren Berufsbildung können zu bedeutenden Gehaltssteigerungen führen. Fast drei Viertel der Befragten geben eine finanzielle Verbesserung an. Darunter berichtet jeder vierte von Gehaltssteigerungen um 750 Euro brutto monatlich. 63 % der Befragten sehen keine Notwendigkeit für einen Firmenwechsel, um sich beruflich zu verbessern.
85 % (S.-A. 89%) der Befragten hat die Weiterbildung persönlich weitergebracht. Die Mehrheit der Weiterbildenden berichtet von einer Erweiterung ihres Blickwinkels, mehr Verständnis und Souveränität.
Persönliche Effekte fallen deutlicher ins Gewicht als berufliche. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Lernmotivation, um Weiterbildungsziele zu erreichen und beim Bewältigen neuer Herausforderungen nach der Weiterbildung. Lebensbegleitendes Lernen wird als Investition für die eigene Karriere eingeplant.
Hintergrund:
Seit 1970 ermitteln die Industrie- und Handelskammern (IHK) etwa alle fünf Jahre den Weiterbildungserfolg unter ihren Absolventen einer Höheren Berufsbildung. Die Absolventinnen und Absolventen der letzten fünf Jahre geben Auskunft über ihre Weiterbildungsmotive, zu den erreichten beruflichen und privaten Zielen sowie zu den Möglichkeiten die sich nach dem Abschluss mit diesem Bildungsweg ergeben haben.
Die Ergebnisse beruhen auf 17.595 Antworten von Absolventinnen und Absolventen einer Höheren Berufsbildung, die eine Prüfung bei der IHK abgelegt haben. Die meisten Umfrageantworten kommen seit Jahren von Befragten im Alter von 26 bis 30 Jahren. Dies spiegelt auch die Verteilung in den Lehrgängen wieder.
Im Jahr 2017 haben insgesamt 61.641 Personen bei der IHK eine Prüfung der Höheren Berufsbildung absolviert. Rund 60 % waren davon Männer und 40% Frauen. Insgesamt haben 75 % der Prüfungsteilnehmer die Prüfung bestanden.