Für Russland ist der Konflikt innerhalb der Ukraine alles andere als profitabel. Unter anderem schaden Lieferausfälle beiden Ländern. Einige russische Groß- und Staatsbetriebe sind von Zulieferungen aus der Ukraine abhängig, ebenso sind langjährige Vertragsbeziehungen in Gefahr, wenn die Lage noch weiter eskaliert. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die russische Bahn bezieht Lokomotiven aus dem ukrainischen Lugansk, Zubehörteile stammen wiederum aus Russland. Das Flugzeugwerk im russischen Woronesh baut moderne ukrainische Antonow-148-Regionaljets in Lizenz. Motoren dafür stammen wiederum aus dem ukrainischen Saporoshje.
"Damit wird deutlich, wie sehr der Konflikt und weitere politisch-wirtschaftliche Sanktionen allen schaden werden, Russland, der Ukraine und letzten Endes auch Deutschland", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März am Mittwoch (14. Mai 2014) in Magdeburg. Mittlerweile seien in ganz Deutschland Exporteure und Investoren verunsichert. Hinzu komme die seit fast einem halben Jahr anhaltende Schwäche des Rubels. "In den russischen Medien wird es schon als Erfolg angesehen, dass der Kurs seit langem unter 48 Rubeln für einen Euro liegt. Für mich ist das jedoch noch lange kein Lichtblick", hielt März fest.
Zur weiteren Beobachtung und Beurteilung der Lage stehe die IHK Magdeburg mit den Industrie- und Handelskammern in Saporoshje und Dnepropetrowsk (beide Ukraine) in ständigem Kontakt, erklärte März weiter. Außerdem steht den Unternehmen aus Sachsen-Anhalt nach wie vor die Hotline der IHK Magdeburg unter der Telefonnummer 0391 5693 165 bei Fragen oder Problemen zur Verfügung.