„Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh“, sagte die IHK-Geschäftsführerin für Berufsbildung, Stefanie Klemmt, in Magdeburg. „Wir müssen abwarten, wie die Lage sich weiter entwickelt. Die Krise hat gravierende Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland. Damit verbunden belastet die Pandemie auch die Situation am Ausbildungsmarkt. Noch liegen wir mit dem Abschluss von Berufsausbildungsverträgen hinter dem Vorjahresniveau zurück – vorranging in den gewerblich-technischen Branchen Metall und Elektro. Das zeigt, dass aktuelle Anstrengungen zur Vermittlung, aber auch Anreize durch finanzielle Unterstützung Sinn machen.“
Die Krise hat in vielen Bereichen die Chancen der Digitalisierung in den Fokus gerückt und zugleich Defizite aufgedeckt, betonte Klemmt. Nachholbedarf habe sich auch an den Berufsschulen gezeigt. „Dort ist eine zeitgemäße Ausstattung und die Anbindung an das Glasfasernetz dringend erforderlich. Die Mehrheit der Unternehmen wünschen sich von Berufsschulen zum Austausch von Lehrinhalten die Nutzung von Lernplattformen und Blended-Learning-Angebote.“
Auch die IHK Magdeburg unterstützt Ausbildungsbetriebe aktiv bei ihrer Suche nach Auszubildenden, in der Berufsorientierung von Schülern und in der Ausbildungsplatzvermittlung, wies die Geschäftsführerin auf verschiedenste Angebote hin. „Das geschieht auf klassischem Weg auf der IHK-Lehrstellenbörse oder – mittlerweile Corona-bedingt – auch beispielsweise über die Organisation von Online-Beratungen für Betriebe und Jugendliche.“
Die IHK-Lehrstellenbörse werde täglich mit freien Lehrstellen der regionalen Unternehmen gefüllt. Die zentrale und bundesweite Lehrstellenbörse der Industrie- Handelskammern listet die freien Ausbildungsplätze auf und verfügt jetzt über eine neue Funktion. Es können sich Azubis melden, deren Betriebe von Insolvenz bedroht sind. Sie werden dann von der IHK Magdeburg kontaktiert, um sie möglichst in einen anderen Betrieb zu vermitteln. „Darüber hinaus beraten wir unter unserer neuen Ausbildungs-Hotline 0391-5693-456 Schüler, Eltern und Ausbilder über Möglichkeiten der Ausbildungsplatzvermittlung“, erklärte Klemmt abschließend.