Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hätten dabei eine Energieberatung in Anspruch genommen und durch langfristige Lieferverträge oder einen Anbieterwechsel die Energiebeschaffung optimiert. Daneben werde immer mehr Augenmerk auf den Einsatz von Energiebeauftragten und umfassende Mitarbeiterschulungen gelegt. Energieeinsparungen seien auch durch zielgerichtete Investitionen, vor allem im Bereich der Beleuchtungstechnik, bei Heizungs- und Warmwasseranlangen sowie Motoren und Pumpen erzielt worden. Dafür habe nur jedes vierte Unternehmen öffentliche Fördermittel in Anspruch genommen, vor allem vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und von der KfW-Bank. "Effizienzgewinne lassen sich durch einen breiten Maßnahmenmix erreichen. Eine Beratung durch Fachexperten kann helfen, die richtigen Maßnahmen für ein Unternehmen zu identifizieren. Und bei deren Umsetzung müssen sich Inhaber und Geschäftsführer an die Spitze stellen", so Sven Horn, Geschäftsführer der IHK Magdeburg, weiter.
Angesichts zu erwartender weiter steigender Energiekosten bleibe die Verbesserung der Energieeffizienz auch zukünftig ein wichtiges Thema für die Unternehmen. So würde knapp die Hälfte der Unternehmen hier weitere Investitionen planen, für mehr als ein Drittel stehe dies dagegen noch nicht fest. Investitionsschwerpunkte seien weiterhin die Bereiche Beleuchtung, Motoren und Pumpen sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Dabei rechnen zwei Drittel der Unternehmen mit notwendigen Investitionen von mehr als 30.000 Euro. Dennoch würden laut Umfrage nur vergleichsweise geringe Effizienzgewinne erwartet: zwei Drittel der Unternehmen sehen die so erschließbaren Potenziale bei weniger als fünf Prozent. Die größten Einsparpotentiale gibt es der Umfrage zufolge weiterhin in der Industrie sowie im Gastgewerbe. "Effizienzsteigerungen in den Unternehmen werden immer schwieriger und die dafür erforderlichen Investitionen immer größer," schlussfolgert Horn. Nach IHK-Meinung seien deshalb vor allem für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt weiterhin breite Informationsangebote und unbürokratische Beratungs- und Finanzierungsprogramme unverzichtbar. "Am meisten hat die Unternehmen eine Energiepolitik verunsichert, die zu stetig steigenden Energiekosten führte. Hier werden stabile energiepolitische Rahmenbedingungen erwartet, die mehr Planungssicherheit ermöglichen sowie eine sichere und stabile Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen gewährleisten", folgert Schröter aus den Umfrageergebnissen.
Hintergrund: Die Landesarbeitsgemeinschaft der beiden Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) besteht seit 1997 und vertritt die Interessen von über 100.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt. Die Landesarbeitsgemeinschaft führt Umfragen unter ihren Mitgliedsunternehmen durch, erarbeitet fachliche Stellungnahmen und vertritt das Gesamtinteresse der Unternehmen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.