Noch kritischer bewerte laut IHK-Energiewendebarometer die Industrie in Sachsen-Anhalt die Auswirkungen der Energiewende: zwei von drei Industrieunternehmen sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit bedroht, diese Bewertung liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 56 Prozent. "Die Umfrageergebnisse sind ein Alarmsignal für die Politik! Ein 'Weiter so' in der deutschen Energiepolitik darf es deshalb nicht geben, sonst wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft endgültig aufs Spiel gesetzt!", sagt die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Carola Schaar.
Auch das neue EEG als Kern der Energiewende bringe trotz Festlegung von Ausbaukorridoren für erneuerbare Energien und degressiver Zuschüsse keine Planungs- und Versorgungssicherheit für Unternehmen und auch keine spürbare Kostendämpfung. "Schon heute ist klar: Das neue EEG ist bereits jetzt wieder eine Baustelle und bedarf spätestens in zwei Jahren der erneuten Anpassung", betont Schaar.
Weiter steigende Energiepreise und deutlich höhere Netzentgelte als in Westdeutschland setzen die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt immer stärker unter Druck, wies Olbricht auf die Folgen hin. Die Unternehmen seien gezwungen, die Kostensteigerung an ihre Kunden weiterzugeben. "Gerade für Zulieferbetriebe ist das bitter. Hier wird mit harten Bandagen um jeden Cent gekämpft", machte der Präsident deutlich. "Es kommt nun darauf an, dass erneuerbare Energien stärkere Verantwortung für den Energiemarkt übernehmen statt nur auf weitere Zuschüsse zu setzen", fordern Schaar und Olbricht.