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Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage für das 1. Quartal 2012 und Erwartungen für die Folgemonate

(PresseBox) (Magdeburg, )
Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg führt seit dem Frühjahr 1991 regelmäßig quartalsweise Umfragen zur gegenwärtigen und zukünftig erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung unter repräsentativ ausgewählten Mitgliedsunternehmen durch und wertet sie aus.

Die wesentlichen Ergebnisse werden nachfolgend in der Zusammenfassung dargestellt.

Gesamttendenz
Konjunktur-Klimaindex steigt aufgrund positiverer Erwartungswerte

Industrie
Industriekonjunktur zieht wieder an, insbesondere Geschäftserwartungen zeigen sich verbessert

Baugewerbe
Konjunktur im Baugewerbe in der Gesamtbetrachtung stabil, Zuwächse bei den Auftragseingängen erwartet

Handel
Geschäftserwartungen uneinheitlich: im Einzelhandel eingetrübt, im Großhandel aufgehellt

Gastgewerbe
saisonal bedingte Verschlechterung des Geschäftsklimas

Verkehrsgewerbe
Marktrisiken drücken auf die Lagebewertungen, Geschäftserwartungen zeigen sich jedoch wieder aufgehellt

Dienstleister
Lageeinschätzungen stabil auf gutem Niveau, Geschäftserwartungen etwas eingetrübt

Lage und Erwartungen insgesamt

Das Konjunkturklima im Norden Sachsen-Anhalts zeigt im 1. Quartal 2012 insgesamt eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal. Der Klimaindex erreicht in der Gesamtbetrachtung 117 (von 200 möglichen) Punkten, nach 113 Punkten im 4. Quartal 2011.

Die Verbesserung des Gesamt- Klimaindexes ist diesmal eindeutig erwartungsgetrieben. Entscheidenden Anteil hieran haben entsprechende Entwicklungen in den Bereichen Industrie, Bau, Handel und Verkehr. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich aktuell insbesondere mit der Entwicklung der Energiepreise und der Unsicherheit im Zuge der schwelenden Euro- und Schuldenkrise erhebliche Geschäftsrisiken für die nahe und mittlere Zukunft manifestiert haben, die sich über kurz oder lang auch regional in den Einschätzungen der Unternehmen zur Konjunkturlage niederschlagen dürften. Ein aktuell gutes Zeichen wiederum ist die gestiegene Investitionsneigung in einigen Branchen. Die Beschäftigungspläne zeigen sich in der Gesamtbetrachtung im Vergleich zum Vorquartal kaum verändert.

Lage und Erwartungen in den Branchen

Industrie

Die Industriekonjunktur zieht nach kurzer "Delle" zum Jahreswechsel 2011/2012 aktuell wieder an. Die Lagebewertungen der Gesamtbranche verbessern sich im Saldo leicht auf +48. In den Teilbranchen sind die Einschätzungen uneinheitlich ausgeprägt. Bei den Vorleistungsgüterproduzenten haben zwar die Auftragseingänge wieder angezogen, die Umsätze entwickelten sich jedoch zuletzt rückläufig - in der Folge trüben sich hier die Lagebewertungen im Saldo von +54 auf +49 leicht ein. Anders dagegen die im IHK-Bezirk traditionell stark vertre tene Investitionsgüterindustrie: sie verzeichnet Zuwächse bei den Auftragseingängen sowohl aus dem In- als auch dem Ausland, die Umsätze bleiben stabil. Demzufolge zeigen sich 60 Prozent der Befragten in dieser Teilbranche außerordentlich zufrieden mit der aktuellen Geschäftssituation. Die Konsumgüterindustrie meldet ein deutliches Auftragsplus im Inland, auch hier hellen sich die Lagebewertungen im Vergleich zum Vorquartal auf: per Saldo von +28 auf +40.

Trotz nach wie vor präsenter Geschäftsrisiken (Energiepreise, Sicherung des Fachkräftebedarfs) blicken die Industrieunternehmen im IHK-Bezirk wesentlich optimistischer in die Zukunft als zuletzt: die Gesamt-Geschäftserwartungen der Branche hellen sich auf und erreichen wieder einen deutlich im positiven Bereich liegenden Saldowert von +16 (Vorquartal: -9). Die Umsatzerwartungen ziehen insbesondere bei den Vorleistungs- und den Konsumgüterherstellern an, letztere verzeichnen auch wieder eine stärkere Dynamik bei den Exporterwartungen. In der Gesamtbetrachtung aller Industriebranchen bleiben die Erwartungen an weitere Zuwächse im Auslandsgeschäft jedoch verhalten. Erfreulich das deutliche Plus bei den Investitionsabsichten der Industrie: angesichts der guten Auftragslage plant jedes Dritte der befragten Unternehmen, in den kommenden Monaten seine Investitionsausgaben zu steigern. Die Beschäftigungspläne liegen mit einem Saldowert von +8 nahezu unverändert zum Vorquartal.

Baugewerbe

Die Baukonjunktur bleibt in der Gesamtbetrachtung stabil. Die verschlechterten Geschäftserwartungen des letzten Quartals, hauptsächlich resultierend aus Sorge um fehlende Aufträge im Frühjahr, bestätigen sich zunächst: nur noch 10 Prozent der Befragten bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage als günstig. Mut macht jedoch, dass das Auftragsminus nicht im befürchteten Maß eingetreten ist: beim Saldo der Auftragseingänge zeigt der Trend nach oben, vor allem im Hochbau. Die Auftragsreichweiten verschieben sich bereits wieder stärker vom kurz- in den mittelfristigen Bereich.

Die Geschäftserwartungen der Baubranche bewegen sich zwar noch nicht wieder im positiven Bereich - der Saldowert gewinnt gegenüber dem Vorquartal jedoch deutlich hinzu: von -45 auf -12. Die von der Landesregierung vor kurzem verkündeten umfangreichen Sanierungspläne für Schulen und Kitas im Rahmen des Programms STARK III dürften sich in den kommenden Monaten positiv auf die Auftragslage der regionalen Bauwirtschaft auswirken. Die Investitionspläne der Branche haben bereits sichtlich angezogen, auch wenn sie per Saldo noch im negativen Bereich liegen. Die Beschäftigungspläne bleiben vorerst verhalten.

Handel

Erwartungsgemäß haben sich die Umsätze im Einzelhandel im Nachgang zum Weihnachtsgeschäft wieder rückläufig entwickelt. Auf die Stimmung in der Branche hat dies aber nicht nachhaltig gedrückt: der Saldo der Lagebewertungen bleibt im Vergleich zum Vorquartal nahezu unverändert und erreicht einen Wert von +21. Etwas gedämpfter zeigt sich die Stimmungslage im Großhandel, wenngleich auf hohem Niveau: 47 Prozent der befragten Großhändler beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage positiv.

Die Geschäftserwartungen im Großhandel hellen sich im Zuge deutlich verbesserter Umsatzerwartungen auf: 53 der Befragten blicken optimistisch auf die kommenden Monate. Anders hingegen im Einzelhandel: die Umsatzerwartungen sind rückläufig, die Geschäftserwartungen trüben sich insgesamt ein und rutschen per Saldo ins Minus. Eine naheliegende Erklärung hierfür dürften die inflationären Preisentwicklungen insbesondere im Energiebereich sein, die den Verbraucher an mehreren Stellen treffen (Heizung, Strom, Kraftstoff) und so die Konsumbereitschaft und die einzelhandelsrelevante Kaufkraft verringern. Die Investitionspläne der Großhändler entwickeln sich positiv, im Einzelhandel bleiben sie verhalten. Die Beschäftigungspläne der Handelsunternehmen bleiben weiterhin leicht im Plus.

Gastgewerbe

In den Hotel- und Gastronomiebetrieben sind die Auslastungen und Umsätze - wie es in der Nebensaison zu erwarten ist - weiter rückläufig. Dementsprechend trüben sich die Lagebewertungen weiter ein: der Saldowert verschlechtert sich von +1 im Vorquartal auf aktuell -14.

Mit der bevorstehenden Hauptsaison im Frühjahr und Sommer verbinden sich konsequenterweise auch wieder optimistischere Geschäftserwartungen: sie steigen im Saldo von -12 auf +7. Ob Inflationserwartungen hier einen deutlicheren Anstieg verhindern, lässt sich nicht eindeutig interpretieren. Die Investitionsabsichten der Unternehmen des Gastgewerbes liegen saisonal bedingt wieder deutlich zu, die Beschäftigungspläne hellen sich weiter auf und erreichen mit +16 einen positiven Saldowert.

Verkehrsgewerbe

Die Konjunktursignale aus dem Verkehrsgewerbe fallen aktuell uneinheitlich aus. Die Lageeinschätzungen werden dominiert von einer erschwerten Marktlage vor allem angesichts der hohen Kraftstoffpreise. Rückläufige Umsatzzahlen deuten an, dass die Preissteigerungen nur unzureichend an die Kunden weitergegeben werden können und dass wohl auch generell geringere Auftragsimpulse beispielsweise aus dem Produzierenden Gewerbe zu verzeichnen sind. Entsprechend trüben sich die Lagebewertungen der Branche ein und rutschen per Saldo wieder ins Negative, auf einen Wert von -8.

Ausgeglichen werden die verschlechterten Lageurteile durch aufgehellte Geschäftserwartungen der Verkehrsbranche. Die Kostenbelastung bleibt natürlich eine Tatsache - die Unternehmer erwarten jedoch insbesondere mit der anziehenden Industriekonjunktur in den kommenden Monaten Zuwächse bei den Aufträgen: 28 Prozent der Befragten rechnen mit einer entsprechenden Entwicklung, im Vorquartal tat dies nicht ein einziger Unternehmer. Die Gesamt- Erwartungswerte im Verkehrsgewerbe steigen nach -32 im Vorquartal auf einen aktuellen Saldowert von -3. Investitions- und Beschäftigungspläne der Branche bleiben in schwierigem Umfeld vorerst verhalten.

Dienstleistungsgewerbe

Die Dienstleistungskonjunktur stabilisiert sich auf gutem Niveau. Insbesondere die unternehmensbezogenen Dienstleister realisieren zwar nach den äußerst positiven Umsatz- und Auftragsentwicklungen der letzten Zeit hier keine weiteren Zuwächse. Die Stimmungslage bleibt dennoch vergleichsweise gut: 45 Prozent der Befragten in dieser Teilbranche äußern sich ausgesprochen zufrieden. Etwas getrübter fallen die Lageeinschätzungen - wie schon im vergangenen Quartal - bei den personennahen Dienstleistern aus. Auch in dieser Branche hängt letztendlich viel vom Konsumvermögen bzw. der Konsumbereitschaft der Verbraucher ab.

Die Umsatzerwartungen im Dienstleistungsgewerbe steigen zwar noch einmal an, dennoch sehen die Unternehmer offensichtlich im Zukunftsgeschäft doch einige Risiken: die Gesamt- Geschäftserwartungen der Branche trüben sich leicht ein, auf einen Saldowert von +7 (Vorquartal: +16). Die Investitionsbereitschaft der Branche ist uneinheitlich ausgeprägt: ein Viertel der Befragten will seine Investitionsausgaben steigern, gleichzeitig will ein Viertel sie zurückfahren. Ein positives Bild vermitteln nach wie vor die Beschäftigungspläne der Dienstleister: mit einem Wert von +17 liegen sie weiterhin deutlich im Plus.

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