Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
Preisträger: Dr.-Ing Roland Böck (Foto: 3.v.l.)
Thema der Dissertation: Multimodal Automatic User Disposition Reposition
Recognition in Human-Machine Interaction
Betreuer: Prof. Dr. Andreas Wendemuth
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Beschreibung:
Die menschliche Kommunikation ist geprägt durch ihre Vielschichtigkeit. In Interaktionen werden neben den rein inhaltlichen Informationen weiterhin soziale und kulturelle Aspekte ausgetauscht. Insbesondere werden dem Kommunikationspartner der Gefühlszustand und mögliche Intentionen durch eine Vielzahl an Signalen mitgeteilt. Signale werden dabei aus verschiedenen Modalitäten, wie Sprache, Mimik, Gestik und Pose ermittelt und interpretiert. Wie verhält es sich aber in der Interaktion mit nicht-menschlichen Kommunikationspartnern? Wie kann eine erfolgreiche Kommunikation mit einem technischen System etabliert werden? In diesem Kontext steht die Dissertation von Dr.-Ing. Ronald Böck. In seiner Arbeit beleuchtet Dr. Böck die Erkennung von Emotionen und Dispositionen in natürlicher Mensch-Maschine-Interaktion. Der Fokus liegt dabei auf der Erkennung von dispositionalen Zuständen aus gesprochener Sprache, die weiterhin in einen multimodalen Kontext eingebettet wird. Dabei werden Verfahren der Spracherkennung auf die entsprechende Erkennung angewandt und auf Untersuchungen von natürlichen Interaktionen übertragen. Hierzu entwickelte Dr. Böck in enger Kooperation mit Kollegen am Lehrstuhl Kognitive Systeme (Prof. Wendemuth) der Otto-von-Guericke-Universität sowie mit Kollegen an anderen nationalen und internationalen Einrichtungen Verfahren zur Emotionserkennung aus Sprache weiter.
Hochschule Magdeburg-Stendal
Preisträger: Patrick Kramer (Foto: 4.v.l.)
Thema der Bachelorarbeit: Hybridfügen von Stahl- und Aluminium-Mischverbindungen
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Häberle;
Fachbereich Ingenieurwesen und Industriedesign (IWID), Maschinenbau (MB)
Beschreibung:
Diese Bachelorarbeit behandelt die Qualifizierung des Halbhohlstanznietens bzw. Halbhohlstanzniet-Klebens zum Fügen von Aluminium-Stahl-Mischverbindungen, wobei als Stahlwerkstoffe mikrolegierte Stähle, Complexphasenstähle und hoch-manganhaltige Stähle verwendet werden. Weiterhin wird eine Qualifizierung dieser Fügeverfahren für Mischverbindungen von hochmanganhaltigen Stählen mit Complexphasenstählen sowie mikrolegierten Stählen vorgenommen. Zusätzlich wird die Fugenverformung zwischen den Fügepunkten während des Klebstoffaushärteprozesses an Mehrelementproben ermittelt.
Ziel dieser Arbeit war es unter anderem, bei verschiedenen Werkstoffkombinationen geeignete Werkzeuge, Hilfsfügeteile und Prozessparameter für den mechanischen Fügeprozess zu ermitteln. Anschließend soll ein Zusammenhang zwischen den gefügten Werkstoffkombinationen und der Ausprägung der Fugenverformung so-wie der Verbindungsfestigkeit untersucht werden. Die Untersuchungen zum Halbhohlstanznieten bzw. Halbhohlstanzniet-Kleben zeigten, dass sich bei allen Aluminium-Stahl-Verbindungen eine qualitätsgerechte Verbindung erzeugen lässt.
Hochschule Harz
Preisträger: Mladen Jocic (Foto: 3.v.r.)
Thema der Forschungsarbeit: Hochbitratige 4-Kanal-Übertragung mittels Wellenlängenmultiplexverfahren über Standard-Stufenindex-Polymerfaser
Betreuer: Prof. Dr. Ulrich H.P. Fischer-Hirchert
Fachbereich Automatisierung und Information
Beschreibung:
In Kurzstrecken-Übertragungssystemen bieten Polymerfasern (POF) bestimmte Vorteile gegenüber alternativen Datenkommunikationsmedien wie Glasfasern, Kupferkabel oder Wireless Systeme. Sie sind flexibel und preiswert, haben ein geringes Gewicht und einen kleinen Biegeradius, ermöglichen eine einfache Installation und schnelle Fehlerdiagnose und sind immun gegen Elektromagnetische Interferenz. Aus diesen Gründen werden die POF bereits in verschiedenen Anwendungsbereichen für die Datenkommunikation angewendet (Car-Multimedia-Systeme, Inhouse-Netzwerke, industrielle Bussysteme usw.) Im Vergleich mit verschiedenen Polymerfasertypen ist die Standard 1 mm Durchmesser Stufenindex-POF (SI-POF) die bekannteste und die bei weitem am meisten verwendete POF. Allerdings unterstützt die SI-POF wegen der hohen Dämpfung und starken Intermodaldispersion keine sehr hohen Datenraten. Auf Grund der schnell wachsenden Bandbreitenanforderungen könnte die Kapazität eines einzelnen Kanals einen Engpass in den SI-POF-basierten Telekommunikationsnetzwerken darstellen und die Umsetzung der POF-Technologie beschränken. Die Kapazität und die Übertragungsdistanz einer Faserverbindung können durch die Verwendung mehrerer optischer Träger für die parallele Übertragung von Datenkanälen über eine einzelne Faser erhöht werden. Dieses Verfahren ist als Wellenlängenmultiplex (WDM) bekannt. Die Forschungsarbeit konzentriert sich unter anderem auf die Realisierung und die Optimierung von passiven optischen WDM-Komponenten für SI-POF. Die erzielten Ergebnisse zeigen das erhebliche Potenzial des WDM-Verfahrens für SI-POF.
Hintergrund Forschungspreis: Seit dem Jahr 2002 schreibt die IHK Magdeburg jährlich einen Forschungspreis für die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie die Hochschulen Magdeburg-Stendal und Harz aus, der mit jeweils 1.500 Euro dotiert ist. Mit diesem Preis sollen wissenschaftliche und anwendungsorientierte Arbeiten ausgezeichnet werden, die einen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft leisten und an der Universität "Otto-von-Guericke" Magdeburg und den Hochschulen Magdeburg-Stendal bzw. Harz erstellt wurden.