"Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sowie steigende Kosten von Energie- und Lebensmittelpreisen lassen die Branche angespannt in die Zukunft blicken", erklärte der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Magdeburg, Siegfried Zander. "Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sieht sich gezwungen, diesen Kostenmehraufwand mittels Preiserhöhungen auf die Gäste umzulegen. Aus eigener Kraft sind die hohen Kosten nicht mehr zu kompensieren", hielt Zander fest.
Die Ergebnisse im Einzelnen. Das Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt konnte sich über ein gutes Sommergeschäft freuen. Zum Vorjahresvergleich stiegen sowohl die positiven Lageeinschätzungen als auch die Umsätze vor allem in der Gastronomie überdurchschnittlich. Außerdem konnten die Beherbergungsunternehmen in den Monaten Januar bis August 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 4,4 Prozent gestiegene Übernachtungszahlen verzeichnen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei plus 1,9 Prozent.
Dennoch sind die Erwartungen der gastgewerblichen Unternehmen an die kommende Saison verhalten. Die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten sieht die Branche bei den Arbeitskosten. Während im Jahr 2013 schon die Hälfte aller Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen darin ein Problem sahen, sind es aktuell bereits 68 Prozent aller Befragten. Mit Blick auf die Einführung des Mindestlohns ab Januar 2015 sieht die Branche hier das Hauptrisiko. Mehr als die Hälfte der Unternehmen leidet zudem nach wie vor unter den hohen Energiepreisen, 37 Prozent unter den steigenden Lebensmittel- und Rohstoffpreisen.
In der Reisebranche bleibt die Konjunkturlage in etwa auf dem stabil hohem Niveau der Vorjahressaison. Der Klimaindex sinkt minimal von 144 auf 140 Index-Punkte. Eine stabile Buchungslage gibt es im Incoming-Segment (grenzüberschreitender Einreiseverkehr) bei 70 Prozent und im Inlandsmarkt bei 67 Prozent der Unternehmen. Die Anzahl der Buchungen im Outgoing-Segment (Auslandsreisen) ist zudem bei mehr als einem Drittel der Befragten gestiegen.
Auch die Reisebüros und Reiseveranstalter gehen mit vorsichtigen Erwartungen in die kommende Saison. Unternehmerische Risiken werden auch hier hauptsächlich bei den steigenden Arbeitskosten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesehen. Die im Vorjahr noch mit 38 Prozent bewerteten Risiken durch Energie- und Rohstoffpreise sind aktuell auf 22 Prozent gesunken. Hauptsächlich sind hierfür gesunkene Kraftstoffpreise verantwortlich.
Die ausführlichen Ergebnisse der LAG-Umfrage stehen auf den Internetseiten der IHKn unter www.halle.ihk.de und www.magdeburg.ihk.de zum Download bereit.