Für einen Betrieb an der Mittelspannung steigen die Netznutzungsentgelte im Netzgebiet der Avacon nach vorläufigen Berechnungen um rund vier Prozent. Gleichzeitig erhöht sich die EEG-Umlage um 0,18 Cent auf den neuen Rekordwert von 6,35 Cent pro Kilowattstunde. Für ein mittelständisches Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 1,575 GWh bedeutet das insgesamt Mehrkosten von jährlich rund 5000 Euro.
„Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange“, befürchtet März. „Experten gehen davon aus, dass wir den Höhepunkt bei der EEG-Umlage im Jahr 2023 mit 7,6 Cent pro Kilowattstunde erreichen.“ Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg fordert, die Steuern und Abgaben auf den Strompreis zu reduzieren. „Gerade kleine und mittlere Unternehmen fallen selten unter die Sonder- und Ausgleichsregeln beim Strompreis als Großunternehmen und sind deswegen stärker von Preissteigerungen betroffen“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer.
In Ostdeutschland steigen die Preise besonders stark. Hier schlagen sich vor allem die Kosten für die so genannten Redispatch-Maßnahmen als auch jene für den Netzausbau zur Anbindung der erneuerbaren Energieanlagen an das Stromnetz nieder. Beim Redispatch werden Kraftwerke beispielsweise bei hoher Windstromeinspeisung abgeschaltet und andere an einer anderen Stelle im Netz zugeschaltet, um so das Netz stabil zu halten.