Als "gut" bewerteten dabei rund 20 Prozent der Unternehmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie sie von der Gemeindeverwaltung - also Bürgermeistern, Stadträten, Gemeinderäten, Ortschaftsräten oder Verbandsgemeinderäten - aktuell gestaltet werden. Das Urteil über die Ebene der Kreisverwaltung mit Landräten und Kreistagen fällt dabei mit 22 Prozent positiven Antworten nur wenig besser aus. In den zumeist kleinen Unternehmen des Handwerks werden die Rahmenbedingungen noch seltener mit "gut" bewertet.
Die Unternehmen äußern auch konkrete Vorstellungen, bei welchen Standortfaktoren sie sich von der kommunalen Ebene mehr positiv wirksamen politischen Einsatz wünschen: Mehr als die Hälfte aller Befragten wünscht sich Erleichterungen bei Energiepreisen sowie Steuern und Abgaben. Fast 40 Prozent sehen eine höhere Unternehmensfreundlichkeit der Verwaltung, z.B. bei Genehmigungsverfahren, als nötig an und ein Drittel wünscht sich mehr Einsatz für die Verkehrsinfrastruktur. Die Bereiche Bildung und Arbeitsmarkt sowie die technische Infrastruktur, z.B. in Form von Breitbandanbindung, ist für ca. ein Viertel der Unternehmen besonders relevant. Relativ wenig Handlungsbedarf wird auf der kommunalen Ebene bei den weichen Standortfaktoren sowie den Gewerbeflächen gesehen.
"Mit den Kommunalwahlen werden auch die Weichen für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort gestellt. Gute Rahmenbedingungen sind sowohl bei der Standortwahl entscheidend als auch Voraussetzung für das Wachstum der vorhandenen Betriebe. Sie sorgen so für mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze und steigende Steuereinnahmen", betonen die Hauptgeschäftsführer der vier gewerblichen Kammern in Sachsen-Anhalt.