Die Auswertung der Umfrage zeigt, dass im IHK-Bezirk Magdeburg 18,2 Prozent der 120 befragten Unternehmen mehr Ausbildungsplätze als im vergangenen Jahr anbieten. Fast zwei Drittel der Firmen ( 64,8 Prozent) wollen 2012 genauso viele Jugendliche ausbilden wie im Jahr zuvor. Weniger Ausbildungsplätze bieten nur 17,1 Prozent der befragten Unternehmen.
"Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Fachkräftesicherung durch eigene Ausbildung bei unseren Mitgliedsunternehmen nach wie vor höchste Priorität besitzt", so die Einschätzung von Rolf Lay, Vizepräsident der IHK Magdeburg. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist die Zahl der Bewerber auch im IHK-Bezirk Magdeburg rückläufig. Das verbessere zwar die Chancen der Jungen und Mädchen auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Für viele Unternehmen werde es aber immer schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Lay: "Bereits im vergangenen Jahr konnten lediglich 55,8 Prozent unserer Unternehmen die von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts entscheidend verändern." Um Jugendliche zu gewinnen, setzen die Ausbildungsbetriebe noch stärker auf Kooperationen mit Schulen, bieten mehr Praktikumsplätze für Schüler an oder erschließen neue Bewerbergruppen wie beispielsweise Studienabbrecher.
Die Umfrage zeigt, dass viele Jugendliche gar nicht oder nur mangelhaft ausbildungsreif sind oder nur unklare Vorstellungen von ihrem Beruf haben. Für mehr als die Hälfte (56,5 %) der befragten Unternehmen im IHK-Bezirk Magdeburg sind das zurzeit die beiden entscheidenden Hemmnisse, um erfolgreich auszubilden. Dazu kommt, dass aus Sicht der Unternehmen mangelhafte Softskills (Belastbarkeit, Leistungsbereitschaft, Motivation) sowie unzureichende persönliche Kompetenzen der Jugendlichen eine Ausbildung zunehmend erschweren. Gleichzeitig nehme die Bereitschaft der Unternehmen zu, sich auf schwächere Bewerber einzustellen, wenn sie motiviert, leistungsbereit und zuverlässig sind, so Lay. Hierfür setzen die Betriebe verstärkt auf unternehmenseigene Nachhilfeangebote, ausbildungsbegleitende Hilfen bei den Agenturen für Arbeit oder betriebliche Praxisphasen bei Bildungsträgern.