Aus Sicht der IHK ist es besonders positiv, dass in der vergangenen Dekade die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kontinuierlich und stark angewachsen ist: von rund 165.000 auf aktuell 190.000 Menschen. Das zeigt, dass neben der Flexibilisierung der Arbeitszeit in Form von Teilzeit auch die Zahl der Vollzeitbeschäftigten stark vergrößert hat. In der Region wurden tausende Arbeitsplätze neu aufgebaut“, betont Rentschler. Und trotz anhaltend schwächelnder Konjunktur herrscht bei den Unternehmen der Region immer noch eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. „Gleichzeitig bewegt sich die Zahl der Kurzarbeiter erfreulicherweise auf sehr niedrigem Niveau, was ebenfalls für die Robustheit der regionalen Wirtschaft spricht“, erklärt Thilo Rentschler.
Die regionale Wirtschaft befindet sich in einer Phase rasanter Transformation. „Darauf haben wir mit der seit 2021 laufenden Offensive Zukunft Ostwürttemberg rechtzeitig reagiert. Angesichts der großen Veränderungen gibt es trotzdem keine größeren Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Anhaltend und seit vielen Jahren liegt die Arbeitslosenquote in der Region Ostwürttemberg unter dem Landesdurchschnitt. Trotz der eher ländlich geprägten Struktur besticht Ostwürttemberg durch eine hohe industrielle Dichte. „Zur Jahresmitte waren unter 9.500 Personen in der Region arbeitslos gemeldet. Und die Quote der Jugendarbeitslosigkeit lag mit 2,4 Prozent sogar unter der des Vorjahres“, betont Thilo Rentschler.
Auch wenn die Situation im Landkreis Heidenheim insgesamt etwas weniger positiv ausfalle, so gebe es dennoch positive Zeichen. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage wollten die Unternehmen aus dem Landkreis Heidenheim beispielsweise mit einem Anteil von 17,2 Prozent ihre Beschäftigtenzahl ausdehnen – ein rund doppelt so großer Anteil wie aktuell im Ostalbkreis.
Infos zum Job-Turbo: Geflüchtete in Arbeit bringen
Die Agentur für Arbeit Aalen und die Jobcenter Ostalbkreis und Heidenheim veranstalten gemeinsam branchenspezifische Vermittlungsaktionen zwischen geflüchteten Bewerbern und Arbeitgebern. Arbeitgeber und Beschäftigte werden intensiv über (beschäftigungsbegleitende) Qualifizierungs- und Berufssprachkursangebote informiert. Geflüchtete werden - wo möglich und sinnvoll - mit den bestehenden Fördermöglichkeiten zu Fachkräften weiterentwickelt und in ihrer Beschäftigung stabilisiert. „Alle Beteiligten sind aufgerufen, diese Arbeit zu unterstützen, um einen Beitrag zur Milderung des Fachkräftemangels zu ermöglichen“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Seit Jahresbeginn 2024 haben allein in Baden-Württemberg 2865 Ukrainer eine Beschäftigung aufgenommen.
In Ostwürttemberg wurden seit Jahresbeginn 2024 bis Ende Mai 2024 158 ukrainische Bürgerinnen und Bürger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, Selbständigkeit oder Ausbildung bzw. Studium vermittelt. „Die IHK hat mit den Jobcentern und der Agentur für Arbeit einige dieser positiven Beispiele zusammengestellt“, erklärt Rentschler.
Best practice
www.ihk.de/ostwuerttemberg ; Seitennummer 6137658
Job-Turbo (gemeinsam mit Agentur für Arbeit und Jobcenter HDH und Ostalb
www.ihk.de/ostwuerttemberg ; Seitennummer 6053096