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Vortrag der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg: Dietmar Rieg, der langjährige Präsident der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer, über die Wirtschaftsbeziehungen zu den USA

„Es wird sich nicht viel ändern“

(PresseBox) (Heidenheim, )
Aus dem Blickwinkel der Wirtschaft sieht Dietmar Rieg den Wahlen in den Vereinigten Staaten im November einigermaßen gelassen entgegen. Denn in dieser Hinsicht ändere sich, wie die vergangenen Jahrzehnte gezeigt hätten, nicht viel, wenn die Demokraten oder die Republikaner den Präsidenten stellen, sagte der langjährige Präsident und CEO der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in New York bei einer von Aileen Häberle, Geschäftsführerin der Kaiserberg International Trading GmbH, moderierten Vortragsveranstaltung der Wirtschaftsjunioren in Kooperation mit dem Wirtschaftsclub Ostwürttemberg (WCO) in den Räumen der IHK in Heidenheim.

Auch die vom Präsidentschaftskandidaten Donald Trump angedrohten höheren Zölle richteten sich nach Riegs Einschätzung in erster Linie gegen China. In gesellschaftlicher Hinsicht und im Verhältnis der USA zur NATO könne es dagegen durchaus Änderungen geben, sollte der Republikaner die Wahl gewinnen, räumte Rieg in seinen rund einstündigen Ausführungen ein. Mit Innovationen dagegen habe die Politik so gut wie nichts zu tun, wie man an der Entwicklung seit 2008 ablesen könne.

Riegs Engagement gehe weit über seine berufliche Tätigkeit hinaus, unterstrich zuvor IHK-Präsident Markus Maier in seiner Begrüßung. Mit der Gründung des STEP USA-Programms habe der Gast nämlich eine wichtige Initiative ins Leben gerufen, die deutsche Start-ups bei ihrem Eintritt in den US-Markt unterstütze. Die USA seien nach wie vor der wichtigste Markt für deutsche Unternehmen. „Wer dort erfolgreich sein will, muss die Spielregeln des Marktes verstehen und über die notwendigen Netzwerke verfügen!“, so Maier.

Rieg sei nicht nur ein profunder Kenner der Materie, sondern auch ein leidenschaftlicher Unterstützer der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen. Trotz großer Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine und gestörter Lieferketten dürfe man nicht den Blick auf die Möglichkeiten einer engen Kooperation zwischen Deutschland und den USA trüben. Beide Länder könnten voneinander profitieren, wenn sie ihre Märkte öffneten und enger zusammenarbeiteten.

In der US-Wirtschaft sei alles im grünen Bereich, unterstrich Rieg. Mehr noch: Seit zwei Jahren rechne man mit einer Rezession – aber sie komme nicht. Die Wirtschaft wachse um mehr als zwei Prozent, die Inflation liege bei drei Prozent, was jenseits des „großen Teichs“ ein größeres Thema sei als in Deutschland, und der Arbeitsmarkt sei stabil, auch wenn die Beschäftigung nach Corona nicht so richtig hochgekommen sei.

Insgesamt gehe es der Wirtschaft also gut, aber die Haushaltsdefizite blieben mit 6,3 Prozent des Bruttosozialprodukts hoch. Diese nach Riegs Worten exorbitante Staatsverschuldung von 100.000 Dollar pro Kopf ist aber mit Blick über viele Jahrzehnte kein Ausreißer und die Regierungen hätten sie immer wieder in den Griff bekommen, machte der Referent im weiteren Verlauf seiner Ausführungen deutlich.

Mit 2,7 Prozent liege das Produktivitätswachstum über dem Durchschnitt, machte er weiter deutlich. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und hybride Arbeitszeitmodelle könnten für weitere deutliche Zuwächse sorgen. In die Infrastruktur investiere die Biden-Regierung massiv und wolle durch eine Chip-Produktion im eigenen Land die Abhängigkeit von Taiwan reduzieren. Mit dem so genannten „Inflation Reduction Act“ stelle die Regierung über zehn Jahre rund 370 Milliarden Dollar für Steuererleichterungen und Subventionen für nachhaltige Technologien bereit und sorge für einen enormen Schwung gerade auch im Start-up-Bereich. Ein Herzstück seien Investitionen mit dem Ziel der Klimaneutralität.

Beziehungen zu Deutschland sind tief

Die bilateralen Beziehungen zu Deutschland seien sehr tief, sagte Rieg weiter, und bezifferte den Bilanzüberschuss Deutschlands mit 70 Milliarden Dollar jährlich. Sie stünden auf einem festen Fundament, denn die beiden Länder teilten die gleichen Werte. In den Vereinigten Staaten habe es zwar auch viele Unternehmensgründungen gegeben, um Corona-Hilfen abzugreifen, aber auch sonst gebe es in den Vereinigten Staaten viele Start-ups, was zu vielen neuen Jobs und zu hohen Beschäftigtenzahlen meist in Hightech-Firmen führe. Innovationen gebe es inzwischen aber nicht so sehr in den Zentren, sondern über das Land verstreut hauptsächlich in ländlichen Regionen, weil viele Unternehmensgründer inzwischen erkannt haben, dass man durchaus in schönen ländlichen Gebieten wohnen und sich bei Bedarf in den Zentren einklinken könne.

Ausführlich erläuterte der Referent seinen Zuhörenden das Wahlsystem in den USA, wo man mit Blick auf den November von den wichtigsten Wahlen aller Zeiten spricht. Rieg blickt ihnen offenbar gelassener entgegen als manche Beobachter in Deutschland. Für Deutschland könnte sich nach seiner Einschätzung unter Trump manches ändern. Mit dem Klimaschutz habe er es nicht so und auch die Unabhängigkeit der Zentralbank werde hin und wieder in Frage gestellt. Dass hier tatsächlich eine Änderung kommt, kann sich der Referent allerdings nicht vorstellen. Er sprach davon, die Institutionen in den USA seien stark und würden stark bleiben.

Dass die Aufteilung der Gewalten, also die so genannten „Checks and Balances“, in Schieflage kommen könnten aufgrund des Urteils des Obersten Gerichts, wonach der Präsident in seinen Amtshandlungen absolute Immunität genießt, befürchte er nicht, sagte Rieg auf eine entsprechende Frage. Wann diese Immunität greife, müssten nun untere Instanzen klären. Rieg schloss: „Warten wir mal ab!“

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