"Die Weiße Biotechnologie versetzt uns in die Lage, sehr effizient und umweltschonend zu neuen Produkten mit hohem Wertschöpfungspotenzial zu kommen. Und sie hat das Potenzial, fossile Grundstoffe wie Erdöl und Erdgas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu ersetzen", so Dr. Wilhelm Sittenthaler, Vorstandsmitglied der Wacker Chemie AG, in seiner Rede. In weiteren Impulsvorträgen erläuterten Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender Süd-Chemie AG, und Dr. Reiner Hengstmann, Puma Global Director Safe Supply Chain, ebenfalls die Relevanz der verstärkten Nutzung nachwachsender Rohstoffe und neuer Materialien, die mit Hilfe der Biotechnologie hergestellt werden.
Zuvor besichtigten die Landtagsabgeordneten den Münchner Forschungsstandort der Süd-Chemie AG. Hier demonstrierte ihnen der Leiter der strategischen Forschung und Entwicklung, Dr. Andre Koltermann, eindrücklich, wie nachhaltige biotechnologische Verfahren Agrarreststoffe in Kraftstoffe oder Basischemikalien umwandeln.
Hintergrund:
Nachwachsende Rohstoffe und biogene Reststoffe aus diversen Prozessen sind Basis für die Biologisierung der Industrie. Aus solchen Materialien werden mittels Methoden der Industriellen Biotechnologie (= Weiße Biotechnologie) Wertstoffe für die Industrie hergestellt. Aufgrund der knapper werdenden Erdölvorräte und der steigenden Rohölpreise werden biogene Rohstoffe insbesondere für die Chemische Industrie künftig immer wichtiger (Grüne Chemie). Die Cluster Nachwachsende Rohstoffe, BioM WB und Chemie-Cluster Bayern kooperieren bereits erfolgreich und erschließen mit dieser strategischen Allianz entlang der Wertschöpfungskette für biogene Rohstoffe die enormen Entwicklungspotentiale für Bayerische Unternehmen im Bereich der Bio-Ökonomie.
Das Cluster Nachwachsende Rohstoffe moderiert ein Netzwerk von Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen, welche sich mit der stofflichen wie energetischen Verwertung von Nachwachsenden Rohstoffen beschäftigen. Ziel ist es, Clusterpartner bei Entwicklungsvorhaben bis hin zur unternehmerischen Umsetzung neuer Technologien zu unterstützen.
www.biocampus-straubing.de
Im Chemie-Cluster Bayern vernetzen sich über 220 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen der bayerischen Chemie. Im Rahmen der Cluster-Offensive der bayerischen Landesregierung fördert das Chemie-Cluster Bayern Produkt- und Prozessinnovationen für neue Märkte und Anwendungen.
www.chemiecluster-bayern.de