Angesichts immer anspruchsvollerer Kommunikationsdienste wie VoIP, Video-on-Demand, IP/Ethernet-Multicast und virtueller Netzwerke suchen Systemanbieter nach einer umfassenden, kostengünstigen Netzwerk-Architektur, die die beiden Welten des ATM-basierten xDSL Zugangsnetzwerks (Access) und der wirtschaftlicheren Ethernet-MAN-Infrastruktur verbindet. Eine Folge dieses evolutionären Prozesses ist die Verbreitung von IP-DSLAM-Systemen über die Ethernet-Infrastruktur. Nach Prognosen von Infonetics Research (November 2003) wird sich bis zum Jahr 2006 der weltweite IP-DSLAM-Markt mit 3,1 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifachen. Dies stellt 25 Prozent des gesamten DSLAM-Umsatzes bzw. 33 Prozent aller ausgelieferten DSL-Ports dar.
„Core-Netzwerke basieren zunehmend auf der Gigabit-Ethernet-Technologie, während der Access-Bereich immer noch vom ATM-basierten ADSL-Zugriff dominiert wird“, sagte Christian Wolff, Vice President des Geschäftsbereiches Drahtgebundene Kommunikation und Leiter des Geschäftszweiges Access von Infineon Technologies. „Es liegt daher nahe die heute noch ATM basierte DSLAM/DLC-Backplane-Architektur auf Ethernet umzustellen. ConverGate-C überbrückt ATM- und Ethernet-Protokolle und kann auf einfache Weise mit xDSL-Chips von Infineon eingesetzt werden. Damit können Systemanbieter wertvolle Entwicklungszeit und -kosten einsparen.“
Anwendungen für den ConverGate-C
Der ConverGate-C Prozessor kann mit anderen Bausteinen von Infineon kombiniert werden, um eine komplette DSLAM/DLC-Systemlösung für die Verbindung vom Core-Netzwerk zum Anwender zu implementieren. Durch die Integration des ConverGate-C mit dem ADSL2/2+-Chipsatz GEMINAX-MAX von Infineon in IP-DSLAM/DLC-Linecards und kaskadierbaren „Pizza-Box“-Designs, können Systemanbieter die Anzahl der Teilnehmerleitungen pro Linecard sowie die Datenraten pro Kanal erweitern. Infineon bietet ein vollständiges ADSL2+ ATM und Ethernet Referenzsystem einschließlich Hardware und Software an, wodurch Systemanbieter ihre Entwicklungszeiten und Systemkosten deutlich senken können.
ConverGate-C ermöglicht die ATM-Terminierung in Richtung einer Ethernet-Backplane. Der Chip unterstützt auf der Leitungsseite den Anschluss von bis zu 128 xDSL-Kanälen und ermöglicht ADSL2+-Designs ohne Leistungseinschränkungen dank unabhängiger Kanalverarbeitung (non-blocking). Die integrierte UTOPIA/POS PHY L2 Leitungsseiten-Schnittstelle schafft die Voraussetzung für einen kompletten Ethernet-Access. Der Systemanschluss ist mit zwei GMII/TBI-Schnittstellen ausgeführt, die auch als vier MII/SMII-Schnittstellen (auch im Loadshare- und Redundanz-Betrieb) konfiguriert werden können. ConverGate-C steigert die Dienstequalität für Access-Systeme mit Hilfe von umfangreichen und flexibel programmierbaren Klassifizierungs- und Priorisierungs-Funktionen für zeitkritische Dienste wie Sprache, Video oder VLAN. Außerdem werden die Betriebs- und Wartungskosten deutlich gesenkt. Mit dem Prozessor-Betriebsmodus ATM-over-Ethernet wird die Implementierung von IP-DSLAMs in herkömmliche ATM-MANs möglich.
Entwicklungsmuster des ConverGate-C werden bereits an ausgewählte Kunden ausgeliefert. Der Baustein wird in Produktionsstückzahlen ab Juli 2004 verfügbar sein.