Der Themenschwerpunkt "Simulation in der Massivumformung" trägt dem Trend Rechnung, dass virtuelle Produktentwicklung für die Branche immer wichtiger wird. "Damit lassen sich verlässliche Aussagen zum Verhalten des Bauteils unter Betriebsbedingungen treffen. Unsere Unternehmen sind somit bereits in einer sehr frühen Phase der Produktentwicklung wichtige Partner ihrer Kunden", sagt Dr. Theodor L. Tutmann, Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung. Daher wurde die Forschung in der Massivumformung in den vergangenen Jahren stark intensiviert. Neu entwickelte Werkstoffe aus leichterem Stahl und Aluminium finden sich heute in allen Anwendungsbereichen: Fahrzeugbau, Windkraft, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinenbau.
Besucher des Branchenstands können in Hannover die Produktion einer Pkw-Pleuelstange in perfekter Simulation verfolgen: Auf drei Bildschirmen werden in neun Prozessschritten alle Abläufe virtuell detailliert dargestellt. So lassen sich verlässliche Aussagen zum Verhalten des Bauteils unter Betriebsbedingungen treffen. Über i-Pads können Interessenten weitere Informationen abrufen. Damit will der Verband auch den ingenieurtechnischen Nachwuchs begeistern. Als Ansprechpartner auf Augenhöhe geben Studenten des Maschinenbaus interessierten Nachwuchskräften ebenso Auskunft wie Experten der Umformsimulation.
"Der Einsatz von Simulationssoftware für die Optimierung von Massivumformprozessen hat sich im Verlauf der Jahre zu einer Erfolgsstory entwickelt. Sowohl die Betriebe der Massivumformung als auch ihre Kunden erzielen dabei ständige Verbesserungen", erklärt Sabine Widdermann, Leitung Forschung und Technik im Industrieverband Massivumformung. Dies betreffe sowohl technische Fortschritte bezüglich der Gebrauchseigenschaften der Produkte als auch Leistungssteigerungen bei den Prozessen. Hochleistungsfähige virtuelle Werkzeuge zur Simulation von Prozessen und Eigenschaften verschafften viele Vorteile hinsichtlich Leichtbau, Ressourceneffizienz sowie der Einsparung von Kosten. "Hiervon profitieren letztlich alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten - der Massivumformer ebenso wie seine Kunden und im Endeffekt auch der Verbraucher", erklärt Widdermann.
Auch in diesem Jahr möchte der Industrieverband Massivumformung in Hannover insbesondere den ingenieurtechnischen Nachwuchs für die Arbeit in der Massivumformung begeistern. Der Verband hat daher gezielt bundesweit Studenten des Maschinenbaus und der Umformtechnik eingeladen. Der Industrieverband Massivumformung legt seit Jahren großen Wert auf die Förderung von Nachwuchskräften.
"Nur mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir das hohe Niveau der Technologie auch halten. Der Fachkräftemangel ist aber leider schon heute zu spüren", erläutert Dr. Theodor L. Tutmann. In den Unternehmen fehlten Facharbeiter und ingenieurtechnischer Nachwuchs, viele Stellen seien schon aktuell nicht mehr zu besetzen. "Wenn wir hier nicht gegensteuern, sind Forschung und Entwicklung in Deutschland in Gefahr", warnt der Verbandsgeschäftsführer.