Damit spiegeln die Unternehmen der Massivumformung eine Entwicklung wider, die die gesamte Industrie in den nächsten Jahren verändern wird. "Integrierte Produktionsprozesse steigern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Nicht zuletzt führt die Vernetzung von Industriebereichen und Unternehmen zu mehr Kosteneffizienz, Produktqualität und Nachhaltigkeit", erläuterte Dr. Springorum. Der Gemeinschaftsstand der Massivumformer in Hannover zeigte einen repräsentativen Querschnitt von Produkten und Problemlösungen: von Kraftwerksbau und Windenergietechnik über Verkehrstechnik bis Medizintechnik. Jeden Tag waren mehr als 120 Mitarbeiter der 35 Aussteller vor Ort.
Auf besonders großes Interesse stieß das diesjährige Schwerpunktthema "Simulation in der Massivumformung". Durch virtuelle Testläufe am Computer lässt sich die Entwicklung neuer Schmiedeteile erheblich verkürzen und vereinfachen. "Somit muss man erst in einem viel späteren Stadium zu Praxistests mit teuren Werkzeugen übergehen. Dadurch sinkt der Produktpreis, was nicht nur dem Massivumformer, sondern auch seinem Kunden und letztlich dem Endverbraucher zugutekommt", so Springorum. Bereits seit einigen Jahren werden Massivumformer deshalb immer stärker zum Entwicklungspartner ihrer Kunden. "Je früher Kunden in den Entstehungsprozess einer Entwicklung eingebunden werden, desto erfolgversprechender ist das für das Produkt", sagte Dr. Springorum.
Wie Simulation funktioniert, war anhand eines Pkw-Motors und einer Harley Davidson auf dem Branchenstand anschaulich zu beobachten. In beide werden Pleuelstangen eingebaut, deren Produktion virtuell auf Bildschirmen in neun Schritten nachzuvollziehen war. Davon zeigte sich auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke beeindruckt, die bei der Johann Hay GmbH & Co. KG, der Hay Speed Umformtechnik GmbH, GKN Driveline Trier GmbH sowie der Fuchs Lubritech GmbH zu Gast war.
Neue Kontakte haben auch die sieben "Technology Tours" des Industrieverbands Massivumformung ergeben. Ausgesuchte internationale Besuchergruppen wurden von den Ausstellern Siepmann-Werke GmbH & Co. KG, Hammerwerk Fridingen GmbH und Sack & Kiesselbach GmbH & Co. KG empfangen.
Außerdem informierten sich mehr als 100 qualifizierte und gut vorbereitete Studenten der Fachrichtungen Umformtechnik und Spanende Fertigung aus Darmstadt, Chemnitz und Dortmund am Stand der Massivumformung. Zahlreiche Schüler kamen über die TectoYou-Nachwuchsinitiative der Deutschen Messe AG mit Mitarbeitern der Firmen ins Gespräch. Schüler und Studenten erhielten viele Tipps über Ausbildungsplätze, Praktika sowie Studien- und Diplomarbeiten.
Auf der Hannover Messe haben sich in diesem Jahr vom 8. bis 12. April 6.550 Aussteller aus 62 Ländern präsentiert. Insgesamt kamen rund 225.000 Besucher, jeder vierte davon aus dem Ausland