Das Investitionsvorhaben sieht bereits im kommenden Jahr 2007 die Errichtung einer Biodieselanlage mit vorgelagerter Ölmühle sowie einer Bioethanolanlage und eines Biomasse-Heizkraftwerks zur thermischen Verwertung der Koppelprodukte vor. Damit sollen jährlich 50.000 Tonnen Biodiesel und 120.000 Tonnen Bioethanol sowie 20 Megawatt elektrische Leistung durch das Biomasse-Heizkraftwerk im Industriepark Werk GENDORF erzeugt werden. Für den Betrieb der neuen Bioenergieanlagen ist die Anlieferung und Weiterverarbeitung von 420.000 Tonnen Getreide (Weizen und Mais), 60.000 Tonnen Rapssaat oder anderer Ölsaaten sowie von 25.000 Tonnen Pflanzenöl pro Jahr vorgesehen. Durch die Nutzung der vorhandenen Infrastrukturen wie z.B. der Verkehrsanbindung über die Bahn und der Burgkirchner Umgehungsstraße oder auch durch die bereits bestehenden Rückkühlwerke des Industrieparks können die Umweltauswirkungen niedrig gehalten werden.
Ferdinand Fiedler, Vorsitzender des Aufsichtsrates der BioMa Energie AG und Vorstandsvorsitzender der Neue Vermögen AG, zeigt sich über die Unterzeichnung der Absichtserklärung sehr erfreut: „Für uns als Investor sind Standortsicherheit und Standortkonzept von großer Bedeutung. Die sehr gute Infrastruktur am Standort war für uns das entscheidende Argument für die Ansiedelung in Gendorf. Wir werden uns nun auf die nächsten Projektschritte konzentrieren.“ InfraServ-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer charakterisiert „das Projekt mit einer Gesamtinvestitionssumme von ca. 250 Mio. € als einen Meilenstein in der Entwicklung des Standortes GENDORF und der Region im Bayerischen Chemiedreieck. Mit der Bioenergieerzeugung wird Gendorf zum Vorreiter in Bayern bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe im industriellen Maßstab. Der Einstieg in diese zukunftsträchtige Energieversorgung führt zu einer weiteren Absicherung des Standorts Gendorf und seiner rund 4.000 Arbeitsplätze.“
Die BioMa Energie AG hatte in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der InfraServ Gendorf die Investitionskosten durch die erforderliche Infrastruktur am Standort GENDORF ermittelt; sie liegen in einer Größenordnung von ca. 21 Mio. €. Darin enthalten ist die komplette Erschließung eines ca. 12,5 Hektar großen Geländes im östlichen Industrieparkbereich mit Straßen, Schienen, Rohrbrücken und Versorgungsleitungen durch die InfraServ Gendorf. Durch die Neuansiedlung vergrößert sich die bebaute Fläche des Industrieparks Werk GENDORF um 15 Prozent – von bisher 100 Hektar im Produktionsbereich auf dann 115 Hektar. „Trotzdem wird der Industriepark weiterhin über ausreichende Flächen für weitere Ansiedlungen und für Erweiterungen der bestehenden Produktionsanlagen der derzeit 20 Standortunternehmen verfügen“, betont Dr. Langhammer.
Nach Unterzeichnung des „Letter of Intent“ erfolgt nun die Detailplanung für die Infrastrukturmaßnahmen mit Ausarbeitung eines Erschließungsplans sowie die Ermittlung der benötigten Lieferungen und Dienstleistungen wie Dampf, Strom, Rückkühlleistung, Wasser, Stickstoff, Druckluft, Abwasserreinigungsleistung, Rangierdienste, Werk- und Feuerschutz und diverser Servicedienstleistungen, die für die Versorgung des Bioenergieparks notwendig sind. Der endgültige Vertragsabschluss zum Bau des Bioenergieparks soll Anfang 2007 erfolgen.
Dass der Industriepark Werk GENDORF zum Standort eines Bioenergieparks auserkoren wurde, liegt laut InfraServ-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer auch an den Synergien, die sich für den Industriepark und für die BioMa Energie AG ergeben: „So können einerseits die Infrastrukturen eines voll erschlossenen Industrieparks genützt werden, andererseits kann für die Bau- und Betriebsgenehmigungen auf bestehendes Bau- und Umweltrecht anhand der in GENDORF vorhandenen Umweltüberwachungen und der Einleitererlaubnis zurückgegriffen werden.“ Synergien ergäben sich zudem durch die Rolle der InfraServ Gendorf als standortansässiges Industriedienstleistungsunternehmen und als Betreibergesellschaft des Industrieparks, womit die BioMa Energie AG die kurzen Wege für die Planung der Infrastruktur sowie für die späteren Betriebsdienstleistungen nützen könne. BioMa-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Fiedler unterstreicht, „dass die nächsten Schritte der Verfeinerung des Rohstoffkonzepts sowie der Absatzmärkte für unsere Produkte gelten. Der Vorbereitung des Genehmigungsverfahrens kommt nach den Feiertagen höchste Priorität zu.“
Die BioMa Energie AG (www.bioma-energie.at) ist ein junges Unternehmen, das sich der Nutzung von biogenen Energieträgern - vorwiegend Biomasse - für die Strom- und Wärmeerzeugung sowie der Herstellung von Kraft- und Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen verschrieben hat. Zu den Aufgaben des Unternehmens zählt vor allem die Förderung regenerativer Energieträger, die Planung, Errichtung und der Betrieb von Kraftwerken, die Beteiligung an Kraftwerken im In- und Ausland sowie der Handel mit Biomassebrennstoffen. Hauptaktionär des Unternehmens ist die Neue Vermögen AG (www.neue-vermoegen.de), einer der führenden deutschen bankenunabhängigen Vermögensverwalter mit Sitz in Traunstein. Weitere Gesellschaftsanteile befinden sich in den Händen von etwa 700 privaten und institutionellen Aktionären. Sitz der im Frühjahr 2004 gegründeten BioMa Energie AG ist Salzburg mit einer Repräsentanz in Traunstein.