Dr. Günter Blaschke, geboren am 27. Januar 1951 in München, studierte an der Technischen Universität München Chemie und promovierte als Diplom-Chemiker in diesem Bereich bei Professor Schmidbauer mit einer Arbeit über präparative und analytische Chemie. Er trat 1980 als Chemiker in die damalige Hoechst AG, Werk Gendorf ein und übernahm als Laborleiter eine Aufgabe in der Forschung und Entwicklung des Geschäftsbereiches für Tenside und Hilfsmittel. 1985 übernahm er die Leitung der Arbeitsgruppe Umweltschutz-Analytik, die für die Kontrolle und Überwachung von Wasser, Boden, Luft, Abfall und für den Immissionsschutz zuständig war. Gleichzeitig wurde er in den Bereich der leitenden Angestellten übernommen.
Von 1986 bis einschließlich 1994 übernahm Herr Dr. Blaschke das Amt des Vorsitzenden des Sprecherausschusses für die leitenden Angestellten der Hoechst AG im Werk Gendorf. 1995 übernahm er die Führung der Abteilung Umweltschutz. In dieser Funktion war er als Betriebsbeauftragter für Immissionsschutz, Gewässerschutz und Abfall tätig.
Seit der Gründung der InfraServ Gendorf Anfang 1998 entwickelte er den damaligen Fachbereich Umweltschutz zu einem Geschäftsbereich, jedoch unter ständiger Berücksichtigung der gemeinschaftlichen Belange aller Unternehmen im Industriepark Werk GENDORF. Im Zuge der Neustrukturierung der InfraServ Gendorf Anfang 2003 integrierte er die Produkte seines Fachbereiches in die InfraServ Business Unit ESHA (Environment, Safety, Health, Authorities).
Dr. Blaschke trug die Verantwortung für insgesamt ca. 180 Mitarbeiter, für ein fachlich sehr stark differenziertes Geschäft und für ein bedeutendes Aufgabenfeld im Industriepark und in der Region. In seiner Funktion war er auch verantwortlich für das Notfallmanagement im Industriepark Werk GENDORF.
In erheblichen Maßen hat er als Pionier der "Integrierten Managementsysteme" beigetragen zur Entwicklung des sicheren und umweltbewussten Wirtschaftens unterschiedlicher Firmen an einem Chemiestandort. Diese Arbeit führte u. a. 1997 zur Registrierung des gesamten Industrieparks Werk GENDORF nach EMAS (Öko-Audit), damals einmalig in Deutschland und in einer Vorreiterrolle für die chemische Industrie.
Einerseits durch seine hohe Kompetenz im Bereich Umweltmanagement, aber andererseits auch durch seine sozialen Fähigkeiten wurde Dr. Blaschke in unterschiedliche Gremien und Verbände berufen:
- Sprecher des Expertenkreises für Umweltfragen im Bayerischen Verband der Chemischen Industrie und Verband der Bayerischen Wirtschaft,
- Mitglied des Umweltausschusses im Bayerischen Verband der Chemischen Industrie und Verband der Bayerischen Wirtschaft,
- Sprecher der Beiräte Agenda 21 in Burgkirchen,
- Leiter des Arbeitskreises Energie-Klima-Gesundheit, Agenda 21, im Landkreis Altötting,
- Vorstand in der Energieagentur Inn-Salzach, Prüfer im Umweltgutachterausschuss (UGA) nach der EMAS-Verordnung für Chemische Industrie, Entsorgung und Petrochemie.
"Die InfraServ Gendorf, der Industriepark Werk GENDORF und die bayerische Chemie verlieren einen geschätzten und anerkannten Kollegen. Seine Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen schätzten seine Vielseitigkeit und trauern wegen des Verlustes eines beliebten Menschen, der großen Wert legte auf soziale Kontakte und sich ständig um ein faires Bild seiner leitenden Funktion bemühte", erklärt Dr. Bernhard Langhammer, InfraServ-Geschäftsleiter und Werksleiter des Industrieparks.
Die Leitung der Business Unit ESHA der InfraServ hat bis auf weiteres kommissarisch der Diplom-Physiker Godehard Mayer (47) übernommen. Er ist seit 1996 im Industriepark Werk GENDORF und in der InfraServ Gendorf Leiter des Bereichs "Genehmigungen, Managementsysteme und Sicherheitsberatung".
Der Industriepark Werk GENDORF, in Burgkirchen/Landkreis Altötting und zentral im "Bayerischen Chemiedreieck" gelegen, ist Standort für über 20 Unternehmen aus den Bereichen Basis- und Spezialitäten-Chemie, Kunststoffe, Energieversorgung und Dienstleistungen. Das besonders für chemie- und pharmanahe Industrien attraktive Konzept der Zusammenarbeit zwischen den hier angesiedelten Produktionsunternehmen und Dienstleistungen ist aus einem früheren Hoechst-Standort hervorgegangen und 1998 als erster Industriepark in Bayern mit dem Schwerpunkt Chemieproduktion entstanden.
Rund 4.000 Menschen arbeiten täglich im Industriepark, insgesamt werden rund 260 junge Menschen ausgebildet. Im Jahr 2006 erzielten die Standortfirmen im Industriepark Werk GENDORF einen Umsatz von insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro. Das Gelände ist 190 Hektar groß; 30 Hektar sind noch frei für Ansiedlungen. Die Unternehmen im Industriepark investierten im Jahr 2006 knapp 70 Millionen Euro am Standort. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt mehr als 500 Millionen Euro.