Das IT-Konzept legt den Schwerpunkt auf die externe Systembetreuung und die Ausstattung mit leistungsstarken Terminal-Servern. Die Kosten für Arbeitsplatzgeräte werden drastisch gesenkt, weil statt teurer PCs preiswerte Thin Clients eingesetzt werden. Die Module des Systems und die meisten Programme sind Freeware, so dass keine Lizenzkosten anfallen. Der daraus resultierende Kostenvorteil pro Arbeitsplatz wächst mit der Größe des Netzes.
Eine Beispielrechnung zeigt, dass die Kosten der Erstausstattung für 100 Arbeitsplätze bei einer Nutzungsdauer von 4 bis 5 Jahren im Vergleich zu einem herkömmlichen Windows-System weniger als 60 Prozent betragen. Die laufenden Kosten und die Kosten für die externe Betreuung liegen im Vergleich sogar nur bei etwa 18 Prozent des Aufwands.
Erfolgreich eingeführt wurde isnix vor drei Jahren im Einhard-Gymnasium in Aachen und läuft seitdem stabil. „Das Projekt bedeutet für mich ein Stück Freiheit in der Bildung“, erläutert Informatiklehrer Guido Hinz, der isnix gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Dr. Plesnik geplant und ausgeführt hatte. „Wir Lehrer können uns auf die Unterrichtsinhalte konzentrieren und das kreative Potenzial der Schüler für die Weiterentwicklung des Schulnetzes und neuer Anwendungen nutzen.“
Ein angenehmer Nebeneffekt: die nervige Geräuschkulisse der Rechnerkühlung ist weggefallen. „Die PCs sind sogenannte Thin-Clients, die nur der Bildschirmdarstellung dienen und sich das Betriebssystem und die Programme vom zentralen Server herunterladen. Sie haben keine eigene Festplatte und brauchen folglich auch keine Kühlung.“
Das Terminal-Server-System ermöglicht sogar die Nutzung alter Schulrechner (Pentium-PC ab 100 MHz) ohne Qualitätsverlust: die alten PCs werden mit einer neuen Netzwerkkarte und einer schnellen Grafikkarte ausgestattet. Die Programme selbst, die Benutzerverwaltung, individuelle Arbeitsumgebungen und Unterrichtsmodule werden auf dem leistungsstarken Server zentral eingerichtet. Weil isnix ein offenes Software-Projekt ist (Opensource), können Schulen und Schüler neue Funktionen und weitere Module selbst entwickeln und integrieren.
Ein externer Dienstleister übernimmt die professionelle Betreuung von Server-System und Programmen. Die Verwaltung der Benutzer-Zugänge kann weitgehend delegiert werden, sei es an die einzelnen Klassen- und Kurslehrer oder sogar mit entsprechend begrenzten Rechten an die Schüler selbst. So können die Lehrer sich der pädagogischen Gestaltung des Schulnetzes widmen,
„Der Name isnix wurde bewusst ironisch gewählt“, erklärt Dr. Plesnik, Geschäftsführer des ausführenden Ingenieurbüros. „Weil es doch immer hieß, ‚Linux is’ nix’. Aber wir haben mit dem Projekt gezeigt, dass man mit einem gehärteten Linux-Betriebssystem ein Netz realisieren kann, das nicht korrumpierbar ist und stabil läuft.“
Die Schule hat inzwischen vier Doppelprozessormaschinen als Server im Einsatz, auf die 200 Rechner gleichzeitig zugreifen können. Dabei hat jeder Anwender sofort nach dem Einloggen seine eigene grafische Benutzeroberfläche und die ihm zugewiesenen Programme zur Verfügung, egal, in welchem Raum er sich befindet.