Den Ueberblick zu behalten ueber Tausende Dateien, die auf der Festplatte in mehrstufigen Hierarchien strukturiert sind, ist nicht einfach. Wohin habe ich nur die Praesentation, die ich letztes Jahr zur CeBIT erstellt habe, gespeichert? Und wie hiess sie noch gleich? Wer sass nicht schon mehr oder weniger verzweifelt vor seinem PC und hat versucht wichtige, aber leider verschollene Dateien wiederzufinden. Gaengige Dateimanagement-Systeme wie Apples OS X-Finder oder Microsofts Windows Explorer zwingen den Nutzer, sich entweder an genaue Suchbegriffe oder aber an den exakten Speicherort der Datei erinnern zu muessen.
Einen neuen Loesungsansatz bietet das vom jungen Darmstaedter Software-Unternehmen iVerse entwickelte Dateimanagement-System Liquifile, das erstmals Suchen und Navigieren vollstaendig vereint.
Graphische Visualisierung von Metadaten
Auf den ersten Blick sieht Liquifile wie jeder andere Dateibrowser aus - nur der halbtransparente Punkt neben jedem Dateinamen sticht ins Auge. Mit ihm werden die wichtigsten Metadaten, etwa Dateigroesse oder Zeitpunkt der Erstellung, visualisiert. Das heisst, anstatt diese Informationen wie bislang ueblich in einer Tabelle anzuzeigen, wird beispielsweise die Dateigroesse durch die Groesse des Datenpunktes repraesentiert und der Zeitpunkt der Erstellung anhand seiner Positionierung auf der X-Achse. Dabei kann der Punkt die Schrift auch ueberlagern ohne die Lesbarkeit zu stoeren. "So koennen gut zehnmal mehr Dateien und Ordner auf gleichem Raum angezeigt werden als bei bisherigen Browsern. Die Darstellung ist trotzdem insgesamt uebersichtlicher," erlaeutert Carsten Waldeck, Erfinder von Liquifile und Gruender von iVerse einen der Vorteile des Systems.
Mit dieser graphischen Visualisierung der Metadaten gehen einige Vorteile einher: Der Nutzer hat alle wichtigen Dateimerkmale wie alphabetische Sortierung, Aenderungs- bzw. Erstellungsdatum und Dateigroesse gleichzeitig im Blick und bekommt dadurch schnell einen umfassenden Ueberblick ueber die Daten, ohne die Sortierung aendern zu muessen. Dadurch ergeben sich unverwechselbare Bilder. So kann der Anwender sein raeumliches Vorstellungsvermoegen nutzen, um Dateien wiederzufinden.
Suchen und Browsen erstmals in einem Interface vereint
"Bei Liquifile verschmelzen erstmals die beiden Welten des Suchens und Browsens vollstaendig in einem Interface. Der Nutzer muss kein extra Such-Fenster oeffnen, sondern filtert die Struktur seines Dateimanagement-Systems in Echtzeit. Das heisst, wir ermoeglichen einen sogenannten Live-Search in der kompletten Hierarchie, die dabei trotzdem vollstaendig navigier- und veraenderbar bleibt," erklaert Waldeck.
Hierbei kann der Grad der Struktur durch das sogenannte Flat Browsing gezielt gesteuert werden. Dies bedeutet, es koennen sogar Dateien aus verschiedenen Ordnern direkt miteinander verglichen, oder Dokumente aus der Tiefe der Ordnerhierarchien temporaer an die Oberflaeche gezogen werden.
Version 1 zum download unter www.liquifile.info
Liquifile fuer Mac OS X steht bereits zum download unter www.liquifile.info zur Verfuegung. Die Arbeiten an einer Windows- und Linux-Version sind in vollem Gange. Interessierte haben die Moeglichkeit das System 30 echte Tage zu testen. Danach wird eine Lizenzgebuehr von 9,90 Euro faellig.
Weitere Informationen zu Liquifile erhalten Sie im Internet unter www.liquifile.info. Hier steht auch ein Einfuehrungsvideo, das die Nutzung und die Vorteile des Systems beschreibt, zur Verfuegung. Oeffentlich praesentiert werden Liquifile sowie Liquid Browsing, das Konzept auf dem Liquifile basiert, auf der CeBIT 2007 in Halle 9, Stand A37. Besucher haben dort die Moeglichkeit, die diesjaehrige CeBIT ueber ein Liquid Browsing Interface zu erleben und zu planen. Einen Ausblick auf die Zukunft von Internet und Wissensaustausch bietet Carsten Waldecks Vortrag "The future will be liquified" im Future Talk, Halle 9, Stand A60 am Sonntag, 18. Maerz 2007, 16 Uhr bis 18 Uhr.
iVerse
iVerse wurde bereits 1995 von Diplom-Designer Carsten Waldeck als Forschungsprojekt gegraendet. Ziel ist es, menschenorientierte Werkzeuge zum Organisieren von Wissen zu entwickeln. Im Zentrum der Arbeiten von iVerse steht dabei die visuelle und interaktive Qualitaet der Anwendungen.
Erste Demonstratoren entstanden 1998 im Zuge der Arbeiten an Carsten Waldecks Diplomarbeit "iWorld", die dann waehrend seiner Taetigkeit als Wissenschaftler im Zentrum fuer Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V. in den Jahren 2002 bis 2006 in diverse Forschungsprojekte einflossen und weiterentwickelt wurden.
Im Jahr 2006 wurde aus dem privaten Forschungsprojekt ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen. Dazu kam 2007 die Vertriebsgesellschaft Liquiverse GmbH.