Vortraege ueber neueste IT-Technologien oder die aktuellsten Fortschritte der Computergraphik sind eine Sache. Die Entwicklungen selbst auszuprobieren, mit Zukunftstechnologien im wahrsten Sinne des Wortes zu spielen, eine ganz andere. Dies dachten sich wohl auch die Organisatoren des hessen-it Kongresses und holten sich fuer ihre Veranstaltung die Unterstuetzung des Zentrums fuer Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V. ins Boot. Und so zeigt das ZGDV frei nach dem Motto "IT trifft Fussball" einige seiner Entwicklungen beim hessen-it Kongress am 30. November 2006 in der Commerzbank Arena Frankfurt.
Fuer diejenigen, die nach langen Workshop-Marathons etwas Bewegung brauchen, bietet das ZGDV die interaktive Torwand. Hier steht der Spieler selbst vor einer virtuellen Torwand, die auf einem Display angezeigt wird. Fuer ihn gilt es, die virtuellen Baelle, die ihm um die Ohren fliegen, abzuwehren. Dazu arbeitet das System mit Technologien der Virtuellen Realitaet. Der Spieler selbst wird mittels einer Digitalkamera in die Spielszene eingeblendet.
Ein weiteres Exponat spricht vor allem die Besucher an, die noch immer nicht genug von der Fußball-WM haben. Sie bekommen die Chance, Schluesselszenen der Spiele wie etwa Eckbaelle, Freistoesse oder Elfmeter-Schuesse als 3-D-Rekonstruktion noch einmal zu erleben. Das Besondere dabei: Der Nutzer kann die Szenen als dreidimensionale Rekonstruktion aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten. Waehrend der WM-Spiele wurden diese Szenen innerhalb weniger Minuten rekonstruiert. Die Forscher des ZGDV entwickelten dazu ein Programm, das aus den Aufnahmen der Fernsehkameras die Bewegungen der Sportler mittels virtueller Charaktere realitaetsnah nachbildet. Eine eigens dafuer erzeugte Spielerdatenbank enthaelt eine Vielzahl dieser so genannten Avatare.
Zur persoenlichen Erlebnisgeschichte wurde die Fussball-WM durch die erzaehlerische Komponente der ZGDV-Abteilung Digital Storytelling – den sogenannten Story Generator. Dazu werden mit dem Fotohandy Bilder und Filme aufgenommen und in einem persoenlichen Tagebuch abgelegt. Dann stellt das System einige Fragen, beispielsweise zum letzten Spiel oder den aufregendsten Erlebnissen waehrend der WM. Aus den Antworten wird eine individuelle Geschichte in Form eines kleinen Films erzeugt, der die Antworten des Nutzers mit den Bildern aus dem Tagebuch und vordefinierten Video-Sequenzen kombiniert. Der fertige Film kann dann direkt per E-Mail an Freunde und Bekannte verschickt werden.
Sowohl die 3-D-Rekonstruktion von Spielszenen als auch der Story Generator wurden zwar im Projekt Servingo anlaesslich der Fussball WM 2006 entwickelt, koennen und sollen aber auch in Zukunft bei anderer Gelegenheit eingesetzt werden. Sie koennten etwa in Sportsendungen, bei kleineren Tagesveranstaltungen aber auch bei Grossveranstaltungen wie der naechsten Europameisterschaft oder Olympia zum Einsatz kommen.
Das detaillierte Programm zum hessen-it Kongress finden Sie im Internet unter www.hessen-it.de.