Auch wenn sich die Mitglieder der Initiative Online Print regelmäßig zu vereinsinternen Tagungen treffen – das Online Print Symposium ist für die meisten ein zusätzlicher, fester Termin im Kalender. Denn das zweitägige Event bietet nicht nur hochkarätige Vorträge zu aktuellen Themen am Puls der Zeit, sondern auch viele Gelegenheiten zum Netzwerken und Austauschen. In diesem Jahr haben sich auf dem Branchen-Event aus Sicht der IOP-Mitglieder vor allem diese drei Trendthemen herauskristallisiert:
1. Fokus: Kunde
„Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ – genau das ist es, was Entscheider und Druckunternehmer jederzeit im Kopf behalten sollten. Denn durch die Vielzahl an Onlineprint-Angeboten im Internet und die einfache Handhabung der Shops, kann der Kunde jederzeit und frei entscheiden, wo er etwas produzieren lassen möchte – die Konkurrenz ist stets nur einen Klick entfernt. Zudem sind längst nicht mehr nur Qualität und Preis ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Anbieters. Schnelligkeit, Nachhaltigkeit, ein modernes Erscheinungsbild, die Angebotsvielfalt und der Kundenservice werden bei der Entscheidungsfindung ebenso mit einbezogen. Der „Kunde ist König“ war selten so treffend wie heute. Nur wer ein Angebot hat, das auch wirklich nachgefragt wird, und wer sein Ohr nah am Kunden hat, kann in Zeiten der digitalen Transformation bestehen. „Anpassen oder untergehen ist die Devise, denn wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, sagte auch Steffen Tomasi, Gründer und CEO der Flyerline Schweiz AG sowie Mitglied der Initiative Online Print, auf der Bühne des diesjährigen OPS als Fazit seines Vortrags.
2. Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz ist ein vielseitig einsetzbares Werkzeug. Die Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung ist jedoch das Mindset im Unternehmen, denn die Entscheider müssen nicht nur erkennen, welche Potenziale dieses Werkzeug mit sich bringt, sondern auch bereit sein, die KI auf die eigenen Bedürfnisse hin zu trainieren. Die Optimierung betrieblicher Abläufe, ein effizienteres Arbeiten, beschleunigte Prozesse, bessere Planungen und Kalkulationen, eine KI-gestützte Kundeninteraktion sind in Zeiten des Fachkräftemangels nur einige Beispiele, wie Künstliche Intelligenz sinnvoll unterstützen kann. Mit etwas Mut zur Veränderung lässt sich so im Unternehmen viel bewegen und vorantreiben, wenn man nur erkennt, dass man sich stetig den Anforderungen der Zeit anpassen muss.
3.Mass Customization
Mass Customization ist in der Onlineprint-Industrie nichts Neues, doch gewinnt das Thema durch die sich ändernde Gesellschaft und das Aufkommen der so genannten „Creator Economy“ rasant an Bedeutung. Die Zeiten der Massenproduktionen sind vorbei, denn Wertigkeit, Nachhaltigkeit und vor allem Individualisierung sind heute die wichtigsten Anforderungen der Kunden. Mit Print-on-Demand sowie einem großen Angebot an Personalisierungs- und Individualisierungsmöglichkeiten kann sich ein Betrieb vom Wettbewerb differenzieren und zukunftsweisend aufstellen.
Ulrich Schätzl, Vorstandsmitglied der IOP, fasst den Status Quo der Onlineprint-Industrie wie folgt zusammen: „Ohne kontinuierlichen Fortschritt geht es nicht. Wer das nicht begreift, wird sich in der Onlineprint-Industrie nicht behaupten oder gar weiter entwickeln können. Und so muss es zur Pflicht eines jeden Managements werden, sich selbst regelmäßig zu prüfen und zu hinterfragen. Nur wer seine eingeschlagenen Wege und Strategien kontinuierlich kritisch beleuchtet, kann erkennen, was optimiert werden kann und muss.“
Roland Keppler, CEO der Onlineprinters GmbH und ebenfalls Vorstandsmitglied der IOP, fügt hinzu: „Künstliche Intelligenz kann ein sehr mächtiges Instrument sein, wenn man von Anfang an lernt, wie man es richtig einsetzt. Natürlich birgt es auch Risiken, aber eines ist klar: KI ist kein Trend, der vorbeigeht, sondern zukunftsweisend, daran kommt man nicht vorbei. Also sollte man Künstliche Intelligenz als Chance erkennen, die es zu ergreifen gilt.“