Dieses Gussteil ist Segment eines mehrteiligen Getriebes für Motoren von 24/48 Volt. Der Kostendruck in dem Marktsegment veranlasste die Konstrukteure, neu zu denken. Es wurde nach einem kostengünstigen Produktionsverfahren zu Herstellung der Einzelbauteile, das keine weiteren Bearbeitungsschritte erfordert, gesucht. Da diverse Funktionsmaße, wie Passungen von Lagerbohrungen oder die Ebenheit von Dichtflächen, in einem Getriebe nur sehr geringe Maßschwankungen zulassen, war Zinkdruckguss die erste Wahl. Der konstruktive Aufbau dieser Getriebe ist mit existierenden Getriebebaureihen nicht vergleichbar. Das Konstruktionsprinzip folgte darüber hinaus den Anforderungen an eine automatisierte Robotermontage. Das Design erforderte ein Umdenken und wurde speziell an die Möglichkeiten von Zinkdruckguss angepasst. In der Verwendung anderer Werkstoffe wurde kein vergleichbares Umsetzungspotenzial gesehen. In besonderem Maße ist von den Konstrukteuren der Vorteil einer sehr hohen Maßstabilität der Bauteile aufgrund geringer Prozesstemperaturen im Zinkdruckgussverfahren bewertet worden. Der Vergleich zu anderen Technologien und Werkstoffen ließ diese Vorteile nicht erkennen. Das Ergebnis überzeugt durch sehr geringe Toleranzen, die umgesetzte Rechtwinkligkeit zur Auflage liegt bei 0,08, eine Nacharbeit der Passmaße ist nicht erforderlich. Die Jury überzeugte insbesondere die Gestaltung des Gießwerkzeugs, das die Umsetzung des dünnwandigen inneren Ringes in dem engen Getriebegehäuse ermöglicht.
Das Gussteil wurde in mehrjähriger enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen Adolf Föhl und SEW-Eurodrive entwickelt. Nur durch diese enge Zusammenarbeit und regelmäßige gemeinsame Workshops konnte diese Bauteilreihe und ein erfolgreicher Know-how Transfer umgesetzt werden.
Wir gratulieren dem gesamten Team der Adolf Föhl GmbH + Co. KG aus Rudersberg und der SEW-Eurodrive aus Bruchsal zur Umsetzung dieses interessanten Bauteils!
*Die Preisverleihung fand unter Beachtung der Corona-Schutzverordnung statt