Schuld an dem fehlenden Kostenbewusstsein der Unternehmen ist nach Einschätzung der Experten von innovaphone nicht zuletzt die Preispolitik der TK-Anlagenanbieter. „Unter dem Druck des steigenden Wettbewerbs werden die Telefonanlagen häufig zu einem Preis angeboten, der unter den Kosten der Hersteller liegt“, so Gerd Hornig, Vertriebsvorstand der innovaphone AG. Diese Geschäftspraxis sei vergleichbar mit den Subventionen für Mobiltelefone, die die Netzbetreiber ihren Kunden bei Abschluss eines Kartenvertrages gewähren. Doch die zumeist versteckten Folgekosten für Administration, Wartung und Erweiterung der Telefonanlage addierten sich über die Nutzungsdauer der Telefonanlage zu einem Betrag, der die Anschaffungskosten der TK-Anlage nicht selten übersteige. Die Festnetz-Telefonie werde dadurch gerade für kleine und mittelständische Betriebe vielfach zu einem unkalkulierbaren Kostenrisiko. Ein weiteres Manko: Langfristige Nutzungs- und Wartungsvereinbarungen machten einen vorzeitigen Ausstieg praktisch unmöglich.
Weitaus günstiger stellt sich die Kostensituation bei einer IP-Telefonielösung dar. Weil die Telefonanlage in das Fimennetz integriert ist, können die Administratoren diese gleich mitbetreuen. Dabei verursacht eine IP-Telefonielösung einen geringeren Administrations- und Wartungsaufwand. Zieht etwa eine Abteilung intern um, müssen weder Nebenstellen neu konfiguriert, noch sonstige Veränderungen an der TK-Anlage vorgenommen werden. Die Mitarbeiter schließen einfach ihr IP-Telefon an und sind sofort unter ihrer gewohnten Durchwahl zu erreichen. Der Besuch des Servicetechnikers gehört damit der Vergangenheit an.
Auch bei der Erweiterung der Telefonanlage zahlt sich der Umstieg auf die IP-Telefonie aus. Während sich die Unternehmen bei einer herkömmlichen TK-Anlage über die gesamte Vertragslaufzeit – in der Praxis zumeist zehn Jahre oder länger – fest an einen Hersteller binden, lässt die IP-Telefonie den Firmen die Entscheidung über die Architektur der Lösung offen. Denn anders als die Festnetz-Telefonie basiert die IP-Telefonie auf offenen Standards. Damit lassen sich Produkte verschiedener Hersteller nahezu beliebig miteinander kombinieren – für die Telekommunikationsbranche eine echte Revolution. Besonders konsequent setzt innovaphone auf diese Strategie: Alle Lösungen des Sindelfinger
IP-Telefoniespezialisten unterstützen den herstellerneutralen Standard H.323.
Dennoch warnt Dagmar Geer, Marketingvorstand der innovaphone AG, vor überzogenen Erwartungen in Bezug auf Kosteneinsparungen: „Viele Aussagen über Einsparpotenziale sind schlicht und ergreifend unseriös“, so Geer. Zu unterschiedlich seien die technischen Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Unternehmen an die Telefonie, als dass sich pauschale Aussagen über das Ausmaß der Einspareffekte treffen ließen. Unabhängig davon werde die Bedeutung der Kosten für die Investitionsentscheidung der Unternehmen vielfach überschätzt. Für die Kunden stelle sich die Kostenfrage gar nicht, so Geer weiter.
„Unternehmen, die heute in eine Telefonielösung investieren, müssen sich die Frage stellen, ob sie auf eine Technologie setzen wollen, deren Tage bereits gezählt sind, oder auf eine Lösung, die längst zum technischen Standard geworden ist und somit ein Höchstmaß an Investitionsschutz bietet“, sagt Dagmar Geer. „Das Ende der traditionellen Festnetztelefonie ist bereits eingeläutet.“ Die Fakten stützen diese Argumentation: Bereits seit drei Jahren zählt die Regulierungsbehörde mehr Mobilfunk- als Festnetzanschlüsse. Und über die verbleibenden Festnetzanschlüsse wird immer weniger Sprache übertragen. Dies belegt die rückläufige Zahl der gemessenen Verbindungsminuten in der leitungsvermittelnden schmalbandigen Festnetzinfrastruktur. Gleichzeitig verzeichnet der Internetverkehr über breitbandige paketvermittelnde Netze seit zwei Jahren ein geradezu stürmisches Wachstum. Mit anderen Worten: Der Internetverkehr verdrängt die Sprache.