Bei den zweitägigen Beratungen in Düsseldorf ging es unter anderem um die Chancen der Digitalisierung für Wachstum, Beschäftigung und Industrie. Es war das erste Treffen dieser Art und fand auf Einladung von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries statt. Die Bundesregierung hat die Digitalisierung zu einem ihrer Schwerpunkte gemacht.
Um die Minister über aktuelle Technologieentwicklungen zu informieren, hatte das Wirtschaftsministerium Vertreter der Firmen Kuka, Airbus, Fraunhofer Institut sowie VDE und INOSOFT eingeladen, um vor Ort über ihre Lösungen zu berichten.
„Ein digitaler Zwilling ist das digitale Pendant zu einem realen, physischen Produkt“, erläutert INOSOFT Vorstand Thomas Winzer. „Dieser Zwilling wird zusammen mit der Produktidee geboren, dient bei der Fertigung als Vorlage und bleibt über den gesamten Lebenszyklus mit dem Produkt verbunden.“
Gerade mit Blick auf Industrie 4.0 ist es sinnvoll, auch Vorschriften und Normen in eine maschinell lesbare Form zu überführen, um einen Abgleich mit dem digitalen Zwilling vornehmen zu können. So können die technischen Aspekte des Produktes noch vor der eigentlichen Produktion geprüft werden, um mögliche Probleme des späteren Endprodukts zu erkennen und auszuschließen. Das spart Zeit und Kosten.
Wie eine entsprechende Lösung konkret aussehen kann, wurde den Digitalministern anhand der entwickelten Augmented Reality-Anwendung demonstriert: Als digitales Pendant zu dem realen Produkt wird dabei ein per Software erzeugter virtueller Schaltschrank über eine Datenbrille in das Blickfeld des Betrachters projiziert. Der Betrachter kann das erzeugte Objekt dreidimensional von allen Seiten betrachten. Auf Knopfdruck erfolgt die vollautomatische Prüfung "gegen die Norm", die optisch und dreidimensional verfolgt werden kann. Erkennt das System einen Fehler, wird das entsprechende Bauteil markiert und Hinweise zur Fehleranalyse werden eingeblendet.
„Wir wollen mit dieser Lösung deutlich machen, wie durch die Digitalisierung der produzierenden Industrie die reale und die virtuelle Welt zusammenwachsen. Und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben“, fasst Winzer zusammen. „Wir sind sehr stolz, dass wir auf der G20 Konferenz dabei durften und freuen uns darauf, mit unseren Beiträgen die Entwicklung aktiv mitgestalten zu dürfen.“
Virtual Reality vs. Augmented Reality vs. Mixed Reality
Der Benutzer einer Virtual Reality-Brille taucht komplett in eine computergenerierte digitale Welt ein. Bei der Augmented Reality-Technik hingegen sieht man die Welt um sich herum so, wie sie ist. Zusätzlich projiziert die Datenbrille weitere Informationen ins Blickfeld. Das Spektrum reicht von Texteinblendungen über Video und Sound bis hin zu animierten 3D-Inhalten. Und wenn man mit diesen Zusatzinformationen interagieren kann, spricht man von Mixed Reality.