Das europäische Durchschnittsszenario für das Recycling von feuerverzinktem Baustahl zeigt, dass 88% des Materials recycelt, 11% wiederverwendet und nur 1% verloren geht. Dies entspricht einem nahezu geschlossenen Lebenszyklus von 99%. Die Hauptverursacher für das Treibhauspotenzial sind die Produktion von Baustahl (~70%), die Lieferkette von Zink (>15%) sowie der Verbrauch von Elektrizität und thermischer Energie (>15%). Der einfachste Weg zur Emissionsreduktion besteht darin, die Wiederverwendung von feuerverzinktem Stahl zu priorisieren. Dies minimiert die energieintensiven Prozesse, die beim Recycling erforderlich sind, und reduziert somit die CO2-Emissionen erheblich.
Mark Huckshold, Geschäftsführer beim Industrieverband Feuerverzinken, betonte:
„Die Veröffentlichung dieser EPD ist bedeutend für unsere Branche. Sie zeigt eindrucksvoll, wie feuerverzinkter Stahl nicht nur in Bezug auf Haltbarkeit und Korrosionsschutz überzeugt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft leistet. Diese Erkenntnisse unterstreichen die nachhaltigen Vorteile unserer Produkte und bieten unseren Mitgliedern und Partnern wertvolle Informationen für umweltbewusste Entscheidungen.“
Eine EPD ist ein dokumentiertes, transparentes und vergleichbares Informationsformat, das die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus beschreibt. Sie basiert auf international anerkannten Standards und wird von unabhängigen Dritten überprüft, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der bereitgestellten Daten zu gewährleisten. EPDs dienen als wichtige Informationsquelle für Architekten, Ingenieure und Bauherren, um nachhaltige Entscheidungen bei der Auswahl von Baumaterialien zu treffen und Gebäudezertifizierungen zu ermöglichen.
Um die EPD effektiv zu nutzen, sollten Interessengruppen sie als umfassende Informationsquelle zu den Umweltauswirkungen von feuerverzinktem Stahl über dessen Lebenszyklus hinweg heranziehen. Sie kann von Architekten, Ingenieuren und Bauherren verwendet werden, um Materialien anhand verifizierter Umweltdaten zu vergleichen und Entscheidungen zu treffen, die den ökologischen Fußabdruck minimieren. Die EPD sollte jedoch nicht als alleiniger Bestimmungsfaktor für die Materialauswahl verwendet werden, ohne spezifische Projektanforderungen, lokale Vorschriften und andere Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen. Außerdem ist zu beachten, dass die EPD nicht für den direkten Vergleich mit anderen Materialien vorgesehen ist, da solche Vergleiche konsistente und gleichwertige methodische Rahmenbedingungen erfordern.
Die EPD umfasst verzinkte Stahlprodukte der Güten S235 bis S500, die für verschraubte, geschweißte oder anderweitig verbundene Konstruktionen von Gebäuden, Brücken und anderen Strukturen oder in Verbundbauwerken aus Stahl und Beton vorgesehen sind. Sie ist gültig für Profile und Handelsstäbe verschiedener Güten und Lieferformen, die nach EN ISO 1461 und der DASt-Richtlinie 022 feuerverzinkt wurden. Die EPD wurde gemäß den Produktkategorien für Baustähle und den Anforderungen der EN 15804+A2 erstellt und deckt den Zeitraum vom 29. April 2024 bis zum 28. April 2029 ab. Mitglieder und Partner des Industrieverbandes Feuerverzinken e.V. können diese EPD nutzen und unter folgendem Link herunterladen: EPD herunterladen