Am 10. Dezember berichtet Asian Metal, dass es den chinesischen Zollbehörden gelungen sei, einen groß angelegten Schmugglerring aufzudecken. Binnen 2 Jahren habe diese Organisation 130 t Seltene Erden (2% der chin. Jahresproduktion) illegal außer Landes gebracht. Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die zunehmenden Erfolge der chinesischen Behörden den anhaltenden Preisverfall schon bald umkehren werden.
Strategische Reserven
Nachdem die Wirtschaftsmächte des Fernen Ostens schon seit einigen Jahren sukzessive Vorräte strategisch wichtiger Rohstoffe aufbauen, sieht auch der US-Verteidigungshaushalt für 2014 vor, ein umfangreiches Kontingent strategischer Reserven anzulegen. Dazu sollen unter anderem die Seltenen Erden Yttrium und Dysprosium gehören.
Aus China gibt es Meldungen, wonach die Regierung 50 t Gallium für strategische Reserven aufkaufen will. Das sind ca. 15% vom Weltmarkt! Darüber hinaus kauft die Fanya Metal Exchange (chinesische Plattform für Privatinvestoren) seit einigen Monaten kontinuierlich größere Mengen Gallium. Dies könnte man als Signal deuten. Denn sowohl Peking als auch chinesische Investoren scheinen mit diesen Aktionen auf den prognostizierten Bedarfsanstieg dieses Metalls zu reagieren, dessen Preis noch immer am Boden ist.
Auch Indium wird kontinuierlich in großem Volumen durch die Fanya Metal Exchange aufgekauft. In diesen Tagen allerdings berichtet Metal Pages, dass der Markt derzeit nicht mehr in der Lage sei, den Bedarf der Fanya Metal Exchange ausreichend zu decken. Auch das kann durchaus als alarmierendes Zeichen verstanden werden!
Am 13. Dez. berichtet Metal Pages, dass Peking im 1. Quartal 2014 für strategische Reserven 30 t Germanium aufkaufen will. Das entspricht 1/3 der chinesischen Jahresproduktion!
Ein neuer Spieler auf dem kleinen Markt für Seltene Erden und Strategische Metalle ist die britische Firma FEM (www.fem.uk.com), die auf privater Ebene ein Lagerprogramm für kritische Elemente ins Leben rief. Seit November werden auch hier größere Mengen an Gallium, Germanium, Indium, Terbium und Dysprosium angekauft.
Ersatzstoffe nur bedingt möglich
In regelmäßigen Abständen hören wir von Substitutionen oder technologischen Durchbrüchen. Doch eine Anfang Dezember veröffentlichte Studie der amerikanischen Yale University besagt nun, dass es für 62 Metalle keine besseren Ersatzstoffe gebe. Für 12 dieser Metalle sei ein Ersatz gänzlich unmöglich; u.a. Rhenium und Dysprosium. Dies steht teilweise im Widerspruch zu den Aussagen vieler Industrieunternehmen, die immer wieder anderslautende Meldungen verbreiten. Doch laut Yale University gehen Ersatzstoffe oft zu Lasten der Performance bzw. ließen sich neue Technologien in vielen Fällen nicht in kommerziellem Maßstab bzw. zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen realisieren.
Elektromobilität der Zukunft
Die britischen Marktanalysten von IDTechEx haben im Dezember eine Studie veröffentlicht, wonach der Markt für Hybrid- und Elektrofahrzeuge in den nächsten 10 Jahren um 400% steigen soll. Daraus leitet man einen deutlichen Bedarfsanstieg kritischer Rohstoffe ab. Dies sind auf der einen Seite die sogenannten Magnetmetalle Dysprosium, Neodym, Praseodym und Terbium. Ebenso hervorgehoben wird Gallium, welches für leistungsstärkere Kondensatoren den Vorzug gegenüber konventionellen Werkstoffen bekommen soll.
Sollte der Nachschub mit der prognostizierten Bedarfsentwicklung nicht Schritt halten können, dürften die Preise dieser Rohstoffe schon bald wieder anziehen.
Mit freundlicher Unterstützung durch Tradium