Zu Beginn der Woche erklärte JPMorgan Bergbau-Analyst Michael Gambardella in einer Mitteilung an Kunden, die Preise für Seltene Erden sind seit des erreichens ihres Höchststands im Juli kontinuierlich gefallen. Dies veranlasste ihn, das Kursziel für Molycorp von $ 105 auf $ 66 pro Aktie herab zu setzen.
Die Anleger sehen dies als ein Zeichen, dass Molycorp überbewertet war und begannen einen dramatischen Ausverkauf. Mit einem Dominoeffekt geriet fast jede Aktie, die mit Seltenen Erden verknüpft war in diesen „Molycorp Sog“. Lynas Corp (ASX: LYC), Rare Element Resources (AMEX: REE, CVE: RES), Avalon Rare Metals (TSE: AVL, AMEX: AVL) verzeichneten erhebliche Verluste in ihrem Aktienpreis.
Die Fundamentaldaten des Marktes sind nach wie vor dieselben. Lieferschwierigkeiten auf der einen Seite und eine ständig wachsende Nachfrage, auf der anderen Seite bestimmen das Marktgeschehen. Zudem kommen Jahr für Jahr immer grösser werdende Exportreduktionen der Chinesischen Regierung. Es werden sehr viele Seltene Erden von Tradern gekauft, um sie als strategische Lagerreserve zu behalten oder um mit ihnen zu handeln. Wenn der Preis für die physischen Elemente der SE herunter kommt, müssen diese Portefeuilles liquidiert werden, was wiederum zu einer weiteren Senkung der Preise führen wird. Einige fabrizierende Unternehmen haben weitere Ankäufe für Seltene Erden bereits gestoppt, da derzeitige Preise nicht mehr bezahlt werden können. Der Preis von Cer Oxide sank beispielsweise um 20%, nachdem einige Firmen weltweit ihre Produktion reduzierten, berichtet Zhang Qi für Daily China. Weiterhin berichtet Daily China, dass es sehr unwahrscheinlich wäre, dass die anderen Elemente einen ähnlichen Verfall hätten wie Cer, aufgrund der natürlichen Knappheit der anderen Elemente. China hat einen Überschuss an Cer im Vergleich zu den restlichen 16 Elementen der SE.
Die Endverbraucher der Seltenen Erden, wie Automobilkonzerne, Elektroindustrie und herstellende Industrie kritisieren nicht so sehr den hohen Preis der SE als vielmehr das ständige Auf und Ab in diesem Ausmaß. Das zerstört jegliche Budgetierung und nimmt den Firmen den Profit. Der Endkunde möchte primär nur eines – Stabilität des Marktes.
Sorgen über die SE Lieferungen von Morgen werden sicherlich beim Endkunden bleiben. Diese werden erst zurück gehen, wenn Molycorp, Lynas und Co ihre Produktion angefahren haben. Selbst dann wird es in der Zukunft einen sehr engen Markt für die schweren SE geben, die nach wie vor aus China importiert werden müssen. Es besteht kein Zweifel daran, dass China auch in Zukunft den Export dieser schweren Seltenen Erden von Jahr zu Jahr reduzieren wird, da diese im eigenen Land gebraucht werden. Ein Ende der Lieferenge ist in den nächsten zwei Jahren nicht zu sehen. Die größten Erwartungen liegen hier bei der Texada Ventures Inc. (OTC:BB TXVN), die ein Abbaugebiet von schweren Seltenen Erden in der Türkei besitzt.
Aufgrund der geringen Menge an SE, die auf dem Weltmarkt angeboten werden, ist es unwahrscheinlich, dass die Preise weiter fallen werden, außer eine globale dramatische Negativentwicklung würde die weltweite Nachfrage einbrechen lassen.
Das Kursziel von Molycorp bei US$ 105 war wohl ein wenig zu optimistisch. Der drastische Fall der SE Aktien könnte auch durch die Volatilität der Märkte hervorgerufen worden sein. Nach dem Fall der Molycorp Aktie hat JPMorgan diesen Wert wieder zurück gestuft auf – Kaufen. Scheinbar sind nicht alle Analysten von JPMorgan bullish eingestellt. www.institutselteneerden.com