Exportquoten für Seltene Erden
Ende 2013 hat die chinesische Regierung die neuen Exportquoten für das 1. Halbjahr 2014 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Rückgang von 2,5 % über alle 17 Elemente. Der Rückgang bei den ohnehin schon knapp verfügbaren Schweren Seltenen Erden fällt hingegen mit 7,3 % deutlich größer aus. Die prognostizierten Bedarfssteigerungen könnten daher schon bald zu einem Preisanstieg führen. Entscheidend wird jedoch sein, in welchem Umfang Chinas Maßnahmen greifen, illegalen Bergbau und Schmuggel dauerhaft in den zu Griff bekommen.
Chinas Initiative gegen den Smog
Die extreme Luftverschmutzung in China sorgt für erhebliche Gesundheitsprobleme. Nun plant das Land massive Investitionen. Allein bis zum Jahr 2017 sollen zusätzlich fast 100 Milliarden Euro für saubere Energiequellen sowie umweltfreundlichere Fahrzeuge aufgewendet werden. Um dies zu realisieren, werden große Mengen strategischer Rohstoffe benötigt. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass China zunehmend strategische Reserven aufbaut, um auch langfristig dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Ob Indium, Gallium, Dysprosium und Neodym; Auswirkungen auf die Verbrauchszahlen dieser Metalle werden nicht ausbleiben.
Welchen Beitrag leistet Recycling?
Der britische Geo-Wissenschaftler für Mineralien und Abfallstoffe, Mr. Andrew Bloodworth äußert sich besorgt, dass verschiedene für Schlüsseltechnologien benötigte Rohstoffe in Zukunft nicht mehr ausreichend verfügbar sind. Stoffe wie Indium, Tellur oder Germanium sieht er besonders kritisch. Ein besonderes Augenmerk legt man deshalb auf das Recycling. Welchen Beitrag können Sekundärrohstoffe leisten, um zukünftige Engpässe zu vermeiden? Hier kommt Bloodworth mit seinem Team zu dem Ergebnis, dass Sekundärrohstoffe schon heute für einige Metalle essentiell sind, trotzdem aber nicht ausreichen werden, künftige Bedürfnisse in vollem Umfang zu befriedigen.
Aktuelle Entwicklung Germanium
Nachdem Peking vor Jahresfrist den Aufkauf großer Mengen Germanium angekündigt hatte, hat sich dies bereits auf den Preis ausgewirkt. Viele Experten gehen davon aus, dass Germanium im Laufe des Jahres noch deutlich teurer wird. Verschärfen könnte sich die Situation durch steigendes Interesse der Fanya Metal Exchange, die nach Indium und Gallium nun ebenfalls ein Auge auf Germanium zu werfen scheint. Und auch die politischen Spannungen zwischen Japan und China könnten ihren Beitrag leisten. So habe Japan den Verteidigungshaushalt bereits deutlich erhöht. Metal-Pages berichtet in diesen Tagen, dass in der Folge sowohl Japan als auch China deutlich mehr Aufträge für Nachtsichtgeräte (die im Übrigen auch zunehmend in PKWs verbaut werden) platziert hätten. Und diese benötigen bekanntlich Germanium.
Quellen: www.nature.com, www.fem.uk.com, www.tradium.com, www.ise-ev.org, China daily, Alaister Neill,